Religion Das Pfarrbüro ist jetzt online

Wuppertal · Pastoralreferent Werner Kleine hat die Plattform für das Erzbistum Köln mit ausgearbeitet.

 Pastoralreferent Werner Kleine zeigt die Internetseite des digitalen Pfarrbüros.

Pastoralreferent Werner Kleine zeigt die Internetseite des digitalen Pfarrbüros.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Mit einem Klick eine Patenbescheinigung oder eine Taufe bestellen – das können katholische Wuppertaler seit zwei Wochen auf der Seite www.pfarrbuero24.de. Pastoralreferent Werner Kleine, beim Pastoralen Zukunftsweg im Erzbistum Köln zuständig für das Arbeitsfeld „Kommunikation, Dialog, Öffentlichkeit“, hat mit seinem achtköpfigen Team die Internetseite erarbeitet. In der Pilotphase sind deren Dienste in Wuppertal und Hilden verfügbar. Danach folgen Remscheid und Euskirchen. Ab Anfang 2021 soll das gesamte Erzbistum Köln dazugeschaltet werden.

Alleine in der ersten Woche hatte die neue Internetpräsenz mehr als 500 Zugriffe. „Obwohl das bisher dezidiert nur für Wuppertal und Hilden läuft, hatten wir drei Taufanmeldungen für den Rhein-Sieg-Kreis“, erzählt Werner Kleine. Die hat er dann händisch an die zuständige Pfarrgemeinde weitergegeben. Auch aus Essen und Saarbrücken haben sich bereits Gemeinden gemeldet, die an dem System interessiert sind. Da die Datenbank des katholischen Meldewesens Mainz dahinter liegt, sind grundsätzlich alle katholischen Gemeinden Deutschlands erreichbar. Da das Erzbistum Köln die neue Internetpräsenz finanziert hat, diskutieren die Verantwortlichen allerdings über eine geringe Lizenzgebühr für andere Bistümer.

Bevor jedoch weitere Gemeinden zugeschaltet werden, möchte Werner Kleine in Zusammenarbeit mit seinem Informatiker die letzten Fehler im System ausräumen. „Das geht aber schneller als gedacht“, freut sich der Pastoralreferent. Größere Probleme habe es gar nicht gegeben, nur kleine Verbesserungen in der Menüführung. Auch viele Theologen haben in der ersten Woche die neue Seite ausprobiert und Verbesserungsvorschläge aus theologischer Sicht eingebracht. Allerdings wollte das Organisationsteam bewusst eine einfache Sprache wählen, um den Zugang für alle zu erleichtern. Jetzt denkt Kleine noch über ein katholisches Glossar nach, das Begriffe wie „Messintentionen“ direkt am Wort erklärt.

Das Pfarrbüro24 bietet viele Möglichkeiten: Katholiken können dort einen Auszug aus dem Taufbuch oder eine Patenbescheinigung anfordern, die ihnen dann direkt zugeschickt wird. Sie können eine Taufe, Firmung, Erstkommunion oder Hochzeit beantragen oder einen Termin für eine Beichte, Krankenkommunion oder Krankensalbung. Doch es geht nicht nur um den Papierkram: Auch Fragen zu Glaube & Kirche oder zur allgemeinen Seelsorge werden automatisiert ans zuständige Pfarrbüro weitergeleitet und zeitnah beantwortet.

In den einzelnen Pfarrbüros sind meist die Sekretärinnen für diese Anfragen zuständig. „Die Pfarrsekretärinnen haben einen der wichtigsten Berufe in der katholischen Kirche, weil sie die erste Kontaktperson und Visitenkarte ihrer Gemeinde sind“, betont Werner Kleine. Und viele Sekretärinnen hätten mit hoher Experimentierfreude und Digitalkompetenz das neue System aufgenommen. Das schnelle Feedback ist ihm wichtig, „damit die Menschen sehen, dass sie uns am Herzen liegen“. So war ein Mann, der eine Kindestaufe in Neuss beantragt hatte, ganz erstaunt, als er einen Tag später bereits Termine angeboten bekam.

Auch erste Anfragen zum Glauben gab es bereits, die dann die jeweiligen Pfarrer vor Ort beantworten. Werner Kleine kennt solche Fragen aus seiner Arbeit – oft wären das Kritik oder Unverständnis an Verlautbarungen des Vatikans oder eines Bischofs oder die Frage, wie ein bestimmtes Verhalten vor Ort kirchenrechtlich einzuordnen sei. Mit der neuen Internetseite erreichen Pfarrer und Pfarramtsteam auch Menschen, die eher selten in die Kirche gehen, aber trotzdem Interesse am Glauben haben.

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