Smart City Pilotprojekt definiert die Straßenlaterne neu

Wuppertal · Die smarte Technik der Wuppertaler Stadtwerke und ENGIE Deutschland GmbH spart Energie, schützt das Klima und macht Gehwege sicherer. Außerdem stellt sie den Bürgerinnen und Bürgern Umweltdaten zur Verfügung. Wie die Straßenlaterne als digitaler Infrastrukturträger funktioniert:

 Marcus Sohns von der Firma ENGIE (l.) und WSW-Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach stellen intelligente Straßenlaternen vor.

Marcus Sohns von der Firma ENGIE (l.) und WSW-Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach stellen intelligente Straßenlaternen vor.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Innovative Straßenlaternen sollen die Stadt vernetzen und Teil der digitalen Infrastruktur in der Smart City sein. Am Dienstag, 7. Juli, stellten die WSW und ihr Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach deshalb gemeinsam mit dem Partner ENGIE Deutschland GmbH ein Pilotprojekt im Quartier Schöller-Dornap vor. Das Ziel: durch intelligente Sensorik und Steuerung sollen 224 Straßenlaternen digital vernetzt werden, um Energie zu sparen, das Klima zu schützen und Gehwege sicherer zu machen.

Die Laternen in diesem Ortsteil sollen zunächst auf LED-Leuchtmittel umgerüstet werden, erklärt Sören Högel von den WSW. So könnten Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent gemacht werden. Mit digitaler Steuerung will man außerdem die Lichtverschmutzung verringern und die Umwelt, vor allem Insekten, schützen. Insektenfreundlich ist außerdem das sogenannte Amber-Licht, welches in den Leuchtmitteln verwendet wird. Die LED seien zudem wartungsärmer. Auch die Masten der Laternen sollen ausgewechselt werden, so dass Wartungsmitarbeiter in Zukunft am unteren Laternenende Zugriff auf die Technik haben und nicht mehr auf sperrige Hubsteiger angewiesen sind. Die smarte Straßenlaterne soll in Zukunft informieren, wenn etwas defekt ist. So müssten weniger Wartungsfahrten stattfinden.

Gleichzeitig bieten die Laternen aber auch eine erhöhte Sicherheit. Mit dem sogenannten LoRoWAN-Netz können die Laternen mit geringem Energieaufwand zentral von den WSW gesteuert und programmiert werden. An Kreuzungen zum Beispiel kann es so prominentes, helles Licht geben, während Hauseingänge verschont werden sollen. Außerdem gibt es Sensoren, die erkennen, wann es hell und dunkel ist, oder wann im Dunkeln jemand vorbei läuft. Das ist vor allem für den Schulweg in dem ländlichen Ortsteil wichtig. „Wenn ein Kind in der dunklen Jahreszeit über den Feldweg zur Schule läuft, dann bietet das Sicherheit“, erklärt Sören Högel.

Weitere Sensoren sammeln Daten über die Luftfeuchtigkeit, die Feinstaubbelastung in der Luft und die Temperatur. In Zukunft soll auch die Frequenz an Autos und Bussen gemessen werden. Die Informationen können Bürgerinnen und Bürger sowohl online als auch vor Ort an einem Info-Screen einsehen. So sollen die mitdenkenden Straßenlaternen als Infrastrukturträger fungieren.

Der erste Laternenstrang erleuchtete mit digitaler Tablet-Steuerung am Dienstag am Kirchenfelder Weg. Anwesend bei der Demonstration war auch Vohwinkels Bezirksbürgermeister Georg Brodmann. Er freue sich, dass mit diesem Projekt Energie gespart und die Lichtverschmutzung reduziert wird, und dass man in etwas „investiert, was sich für die Zukunft lohnt“.

„Als langjähriger Partner der WSW freuen wir uns, dass wir in Wuppertal mit dem gemeinsamen Reallabor einen Schritt Richtung Zukunft machen“, so Marcus Sohns, Ressortleiter Strategische Kooperationen bei ENGIE Deutschland. Das Konzept und die Technik für dieses Reallabor sind von ENGIE entwickelt worden. Das Unternehmen begleitet Städte und Unternehmen beim Übergang zur Klimaneutralität. Gemeinsam finanzieren die WSW und ENGIE die Investition von rund 175 000 Euro in Schöller-Dornap.

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