Pferdetränke: Anträge zur Sanierung sind auf dem Weg

Die Stadt hat jetzt Fördermittel in Höhe von 20 000 Euro beim Land beantragt.

Pferdetränke: Anträge zur Sanierung sind auf dem Weg
Foto: Heidter Bürgerverein

Heidt. Sie war wohl Raststätte für müde Pferde, die schwere Kohlenwagen auf die Höhen zogen: die Pferdetränke an der Lönsstraße/Ecke Josef-Haydn-Straße. Jetzt stehen die Zeichen gut, dass dort bald wieder Wasser in die mehr als 100 Jahre alten Becken plätschert. Denn die Anträge auf Förderung einer Sanierung sind jetzt mit der städtischen Unterschrift an die Bezirksregierung gegangen: „Sie wurden am Freitag abgeschickt“, bestätigt Stadtsprecher Thomas Eiting.

Sollte das Geld bewilligt werden, ginge ein langgehegter Wunsch des Heidter Bürgervereins in Erfüllung: 2007 hatte er bereits eine Anfrage zur Sanierung an die Bezirksvertretung Heckinghausen gestellt. Die Stadtteilpolitiker vertagten das Thema damals ohne Ergebnis. Daher beschloss der Bürgerverein 2013, selbst aktiv zu werden.

Er suchte nach Möglichkeiten der Förderung. Voraussetzung dafür war die Aufnahme der Tränke in die Denkmalliste. Das ist seit Ende 2016 geschehen. Hermann Josef Brester, Vorsitzender des Heidter Bürgervereins, betont, dass ihnen Uwe Haltaufderheide von der Unteren Denkmalbehörde sehr geholfen hat.

Denkmalwürdig ist die Tränke aus mehreren Gründen: Sie erinnert an die Wirtschaftsge chichte im Tal, nämlich die Nutzung der heutigen Lönsstraße, die einst Kohlenstraße hieß, als Handels- und Kohlenweg. Sie ist ein Beispiel dafür, wie sich Fabrikantenfamilien im 19. und frühen 20. Jahrhundert im Gemeinwesen engagierten. Denn gestiftet wurde sie von Johann Caspar Engels, einem Verwandten des Revolutionärs. Er engagierte sich für die Barmer Anlagen und für den Tierschutz. Und daher ist die Tränke auch ein Dokument dafür, dass der Tierschutzgedanke in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Bedeutung gewann.

Insgesamt 40 000 Euro werden nach Schätzungen gebraucht, damit es wieder Wasser in der Tränke gibt. Der Bürgerverein hat seinen Eigenanteil von 10 000 Euro zusammen, 20 000 sind jetzt bei der Bezirksregierung und der NRW-Stiftung beantragt, weitere 10 000 sollen später von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kommen.

Die Anträge dafür waren schon fertig, es gab positive Signale. Doch dann änderte die neue Landesregierung die Vorschriften: Förderanträge konnten nicht mehr Bürgervereine, sondern nur die Städte stellen. Das ist jetzt geschehen.

Geplant ist ein unterirdischer Wassertank mit einem Wasserkreislauf. Eine Pumpe mit Zeitschaltuhr soll das Wasser nach oben befördern. „Wir werden das Wasser nur etwa alle zwei Monate auswechseln müssen“, schätzt Brester. Die Kosten für Wasser und Strom werde die Stadt übernehmen, auch dafür ist er dankbar.

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