Religion Neuer Pfarrer startet mit viel Freude

Beyenburg/Laaken. · Kai Berger hat die Gemeinde Beyenburg-Laaken übernommen. Er sagt, in der Kirche dürfe auch gelacht werden.

 Kai Berger möchte die Gemeindemitglieder mitreißen und ihnen vermitteln, dass das Gemeindeleben Spaß macht.

Kai Berger möchte die Gemeindemitglieder mitreißen und ihnen vermitteln, dass das Gemeindeleben Spaß macht.

Foto: Schwartz, Anna (as)

„Als Christen verkünden wir die frohe Botschaft. Deshalb darf in der Kirche auch durchaus mal gelacht werden“, sagt Kai Berger, der seit August 2019 Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Beyenburg-Laaken ist. Beyenburg und die Bergers, das war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Und die begann im Januar vergangenen Jahres, als Berger sich auf die im Dezember 2018 ausgeschriebene Nachfolge von Pfarrer Michael Schumacher beworben hatte. Die beiden Gemeindeschwerpunkte am Beyenburger Stausee und an der renaturierten Wupper in Laaken hatten es Kai und Anja Berger angetan.

Und, dass er sein Amt im östlichsten Stadtteil Wuppertals mit Freude und Hingabe auszuüben gedenke, davon konnte der 51-jährige und dreifache Familienvater das Presbyterium im Vorstellungsgespräch ebenso überzeugen wie die Jugend im Konfirmandenunterricht und die Gemeinde mit seiner Predigt im Gottesdienst. Aber auch in der anschließenden „mündlichen Prüfung“, nämlich einer Fragestunde durch die Kirchenbesucher. Seiner Einschätzung „Das ist die Gemeinde“ schloss sich das Presbyterium an und entschied sich für Kai Berger.

In Marienheide hat Berger die Gottesdienstbesucher verdoppelt

Der war vorher 15 Jahre Gemeindepfarrer in Marienheide gewesen und hatte die Anzahl der Gottesdienstbesucher mit realitätsnahen Predigten im Laufe seines Wirkens nahezu verdoppelt. Verständlich, dass der Abschied von seinen „Schäfchen“ beiden Seiten sehr schwer fiel. Bei seinen Ansprachen von der Kanzel bedient sich Kai Berger auch durchaus moderner Mittel wie Power-Point-Präsentationen und gestaltet die abwechselnden sonntäglichen Feiern in den Kirchen in Beyenburg und Laaken gleichermaßen lebendig. „Mir liegt die Seelsorge am Herzen, nämlich der Kontakt zu den Gemeindemitgliedern jeden Alters. Und zwar in allen Situationen des Lebens. In frohen und auch in schweren Stunden, wenn die Menschen besonderen Beistand brauchen“, ist das Credo des Pfarrers.

„Ein Pfarrer, der menschennah predigt, so dass ihn jeder versteht“, sagt Gemeindemitglied Edeltraut Schmeling. Sie leitet auch den Tanzkreis der Senioren (in Wirklichkeit sind es ausschließlich Seniorinnen). „Er hat auch schon bei uns mitgemacht“, berichtet eine begeisterte katholische Seniorin, die gern im evangelischen Gemeindezentrum an der Steinhauser Straße 10 zu Gast ist.

Zu den anderen christlichen Gemeinden sucht Berger Kontakt

Apropos Katholiken: „Ich suche den Kontakt zu den anderen christlichen Gemeinden“, berichtet Kai Berger, der inzwischen auch guten Kontakt zum „Ortsheiligen“ Bruder Dirk aus dem Kloster der Kreuzherrn geknüpft hat. „Wir sind uns einig, dass wir gut zusammen arbeiten wollen“, sagt der Vertreter einer Familie, in der es schon etliche Geistliche gegeben hat.

„Geprägt wurde ich durch meine Jugendzeit in der Gemeinde in Köln-Raderthal, durch den dortigen CVJM und das Zusammenleben miteinander“, sagt Berger. Früh reifte sein Wunsch, Pfarrer zu werden. Nach der Bundeswehrzeit studierte er in Bonn und an der Kirchlichen Hochschule oben auf der Hardt. „Damals haben wir an der Hochstraße in Elberfeld gewohnt“, erzählt Berger, der Fröhlichkeit ausstrahlt. Ihm ist anzumerken, dass er in seinem Beruf auch eine Berufung sieht. Ähnlich ist es bei seiner Frau Anja, die Pflege-Trainerin und ehrenamtlich in der Kirchengemeinde tätig ist und sich dort wirkungsvoll einbringt. Von ihren drei Kindern sind Christoph (22) und Anika (19) schon aus dem Haus, und nur der 17 Jahre alte Finn lebt noch bei seinen Eltern in der Pfarrer-Dienstwohnung an der Steinhauser Straße.

Der Seelsorger aus Passion reist gern mit seiner Frau nach Skandinavien, liest historische Romane und hat in seinem Bücherregal eine Reihe von Respekt einflößenden Folianten aus dem 19. Jahrhundert stehen. So, wie er den Menschen mit fröhlicher Miene begegnet, glaubt man ihm gern, dass er Fan des Humoristen Loriot ist und auch die Schwächeperiode seines Lieblings-Bundesligisten Werder Bremen mit heiterer Gelassenheit hinnimmt.

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