Wuppertal Pfandraising: Leergut sammeln und damit viel Gutes tun

Verein Pfandraising Wuppertal erhält den Ehrenamtspreis der Initiative „(M)eine Stunde für Wuppertal“. Mittlerweile hat Verein mehr als 20 Unterstützer - mit einem Pfandraising-Mobil sind sie unterwegs.

Wuppertal: Pfandraising: Leergut sammeln und damit viel Gutes tun
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Racel Bosbach, Vorsitzende des Vereins Pfand-raising Wuppertal, schaut über die Gäste, die der Einladung der Ehrenamtsinitiative „(M)eine Stunde für Wuppertal“ gefolgt und zur Verleihung des Ehrenamtspreises in die Elberfelder Citykirche gekommen sind. Bosbach strahlt: „So viele sind da!“

Gerade haben sie und ihre Mitstreiter die Auszeichnung aus den Händen des Jury-Vorsitzenden Hans- Jürgen Dorr und Markus von Blomberg entgegengenommen. „Wir arbeiten jetzt seit gut einem Jahr“, sagt Bosbach. „Es war lehrreich, es war aufregend. Und wir haben viele neue Freunde gewonnen.“ Sie wendet sich an Laura Krämling, auf deren Idee das Pfandraising zurückgeht: „Danke, dass du uns das Projekt geschenkt hast.“

Es ist die zehnte Auszeichnung im zehnten Jahr durch die Ehrenamtsinitiative. 2017 geht sie an die Pfandraiser.

Alle 14 Tage touren sie mit ihrem Pfandraising-Mobil durch Wuppertal und sammeln Leergut ein. Der gesamte Erlös geht in das Engagement für Flüchtlinge. Es werden Deutschkurse einschließlich gemeinsamen Kochens angeboten, Exkursionen und ein Begrüßungs-café. „Ich bin froh und stolz, dass es in unserer Stadt so viele Ehrenamtliche gibt. Anderen zu helfen, das kehrt ins eigene Herz zurück. Ich bin glücklich, zu sehen, wie in ihrem Fall, dass gute Taten Früchte tragen“, sagt Bürgermeisterin Ursula Schulz.

Zu den Früchten gehört auch, dass Erich Steinsdörfer, Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsleitung des Deutschen Stiftungszentrums, in die Citykirche gekommen ist. Das Zentrum würdigt mit dem Deutschen Engagementpreis bürgerschaftliches Engagement. Und die Pfandraiser sind für den Preis nominiert.

„Ihr Projekt ist preiswürdig“, sagt Steinsdörfer. „Es ist originell, innovativ, und es hat gesellschaftliche Vorbildwirkung. Man kann sich vorstellen, dass Pfandraiser auch in anderen Städten unterwegs sein werden.“ Im Tal jedenfalls stehen die Zeichen auf Wachstum. Waren es zunächst zehn Personen, die sich zur Initiative zusammenschlossen, sind zur Zeit über 20 für den Verein aktiv.

Mit der Nominierung ist das Thema Überreichungen aber nicht abgeschlossen. Zur Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeit hat „(M)eine Stunde für Wuppertal“ die „Gute Karte“ geschaffen, mit der man an besonderen Veranstaltungen teilnehmen kann. „Das hier ist die 2000. Karte“, sagt Blomberg und bittet Ute Scholl-Hallbach nach vorne. Zu ihrem Engagement zählt unter anderem der Ronsdorfer „Dreiklang“ und der Ronsdorfer „Kunstrausch“, mit dem die Jugendarbeit in den drei Ronsdorfer Gemeinden unterstützt wird. Blomberg: „Die Karte ist für Sie. Und den Blumenstrauß überreiche ich Ihnen — stellvertretend für alle Karteninhaber.“

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