Pech bei Schnee und Eis: Eine Familie, fünf Stürze

Sandra Kaul (38) und ihre Kinder rutschten auf Glatteis aus. Die Mutter fordert, dass die Schulwege geräumt werden.

Wuppertal. Cronenberg ist in diesen Tagen eine Winterwunderwelt. Mit Puderzucker-Bäumen und Schneehügeln, in denen Kindergartenkinder bis zum Kopf versinken können. Doch Anwohnerin Sandra Kaul hat von dem Winter langsam die Nase voll. Die 38-Jährige sagt: „Ich kann mich über den Schnee gar nicht mehr freuen.“

Wer könnte es ihr verdenken? Das Wetter hat ihrer Familie böse mitgespielt. In dieser Woche stürzte nicht nur sie, sondern auch ihr Sohn Ben (9) und ihre beiden Töchter Luana (7) und Jemima (7). Kurzum: Die ganze Familie bis auf den Vater Michael hat es auf Glatteis von den Beinen geholt.

Als erstes erwischte es Ben auf dem Heimweg von der Schule. Beim Überqueren der Straße Rottsieper Höhe rutschte er aus und fiel auf seinen Arm, der sofort anschwoll. Seine Mutter berichtet: „Der hatte ein richtiges Ei am Ellenbogen hängen.“ Erst wenn die Schwellung abgeklungen ist, könne der Arzt sagen, ob der Arm gebrochen sei.

Bevor es am Tag des Unfalls jedoch in die Praxis ging, wollte Sandra Kaul noch schnell mit dem Hund vor die Tür des Hauses an der Straße Möschenborn. Dabei passierte es. Als sie über eine Verkehrsinsel an der Berghauser Straße ging, rutschte sie ebenfalls weg. „Da habe ich erstmal Sternchen gesehen“, sagt die Cronenbergerin. Seitdem ist ihr Knie angeschwollen.

Auf dem Parkplatz des Arztes gab es dann eine Zugabe, als Sandra Kaul noch einmal beim Aussteigen aus dem Auto stürzte. „Zum Glück nur auf den Hintern“, so die dreifache Mutter. „Danach war ich erstmal mit den Nerven am Ende.“

Jetzt ist Sandra Kaul sauer. Weniger auf Petrus als auf die Stadt. Schließlich seien die gefährlichsten Stürze auf städtischen Straßen passiert. „Mir geht es ja gar nicht um Schadensersatz. Ich will nur, dass der Schulweg anständig geräumt ist.“ Doch die Stadt habe bis jetzt nicht reagiert. Am Telefon habe ein Verantwortlicher gesagt, es sei Winter und man könne nicht alle Wege räumen.

Sandra Kaul findet, dass zumindest ein Schulweg sicher sein muss. Und der ihrer Kinder zur Grundschule Rottsieper Höhe sei zu 50 Prozent städtisch. Jetzt bringt die Mutter Ben, Luana und Jemima jeden Tag zur Schule. Trotz ihres schmerzenden Knies. Sie gibt zu: „Ich bin halt eine vorsichtige Mutter.“ Solange der Weg nicht freigeräumt ist, werde sie ihre Kinder nicht alleine losschicken.

Nur: Eine Dauerlösung sei das nicht. Schließlich ist sie als selbstständige Kosmetikerin in Düsseldorf tätig. Seit den Unfällen hat sie aber nicht mehr gearbeitet.

Zwei weitere Stürze machten die Unglücksserie der Familie Kaul komplett. Die verliefen aber glimpflicher: Luana hat sich die Innenseite des Oberschenkels gezerrt und Jemima fand ihren Sturz sogar ganz witzig. Nur ihre besorgte Mutter kann über Glatteis nicht mehr lachen.

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