Lärmbelastung Wuppertaler Patient kritisiert Straßenlärm im Hospital

Wuppertal-Barmen · Der Wuppertaler Nikolaus Schmidt verbrachte mehrere Wochen im Petrus-Krankenhaus in Barmen. Dabei fühlte sich der Patient durch den Lärm der vielbefahrenen Carnaper Straße belästigt.

 Die Carnaper Straße verbindet die Talachse und die A46.

Die Carnaper Straße verbindet die Talachse und die A46.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Der Wuppertaler Nikolaus Schmidt verbrachte mehrere Wochen im Petrus-Krankenhaus in Barmen. Dabei fühlte sich der Patient durch den Lärm der vielbefahrenen Carnaper Straße belästigt. „Da muss irgendetwas gemacht werden. Wenn ich hier fertig bin, gehe ich direkt zum Nervenarzt“, sagt der 70-Jährige. Wegen der hohen Temperaturen habe er das Fenster offen halten müssen, so dass das Lärmproblem verstärkt wurde. „Ich habe mir schließlich einen Gehörschutz beschafft.“

An der Carnaper Straße ist es laut. Das geht aus dem Lärmaktionsplan der Stadt hervor. Aus den Lärmkartierungsdaten von 2016 ergeben sich hohe Werte entlang der Straße, die die Talachse und die A46 verbindet. Trotzdem sind bislang keine Maßnahmen im Lärmaktionsplan für die Carnaper Straße aufgeführt.

Schmidt fragte bei der Stadt an, ob nicht vor dem Krankenhaus die Verlegung von Flüsterasphalt möglich sei oder eine Reduzierung des Tempolimits auf 30 vor dem Krankenhaus. Dazu heißt es vom Ressort Umweltschutz der Stadt: „Leider ist bislang kein Budget für die Carnaper Straße vorgesehen, da nur begrenzte Mittel zum Einbau von lärmmindernden Fahrbahn-Belägen im Etat der Stadt Wuppertal bereitstehen und es weitere Straßen mit hoher und auch höherer Lärmbelastung in Wuppertal gibt.“

Derzeit bearbeitet die Stadt die Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung, die die Einrichtung von Tempo 30 vor Kitas und Schulen vorsieht, wenn diese einen direkten Zugang zur Straße aufweisen. „Allerdings werden die Krankenhäuser nicht einbezogen“, so das Ressort Umweltschutz.

Das Krankenhaus selbst habe den Lärmpegel noch nicht messen lassen, sagt Petrus-Sprecherin Vanessa Kämper. Trotzdem würden Maßnahmen für den Schallschutz getroffen: „Wir haben an unserem straßennahen Reha-Gebäude extra Schallschutzfenster einbauen lassen. In dem weiter weg von der Straße liegenden älteren Gebäude werden sukzessive bei Renovierungen von Stationen nachträglich Schallschutzfenster eingebaut.“ Beschwerden der Patienten über den Straßenlärm seien aber eher eine Ausnahme.

Fast zehn Prozent der Wuppertaler werden tagsüber und nachts durch zu starken Straßenlärm belastet. Das geht aus errechneten Zahlen des Ressorts Umweltschutz hervor. Verursacher sind nicht nur Autos, sondern vor allem auch Züge und die Schwebebahn.

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