Parkverbot an der Stadtstraße: Wohin mit den Lastwagen?

Im Ausschuss sorgten parkende Lkw für Diskussionen — und das weit über den Westring hinaus: Es fehlen Parkplätze.

Wuppertal. Wohin mit den vielen Lastwagen? Diese Frage stellt sich nicht nur beim Blick auf die Autobahn — im täglichen Hochbetrieb auf der A 1 und auf der A 46. Dort wird es immer wieder eng, wenn an den Rastplätzen abends reihenweise Lkw abgestellt werden, um vorgeschriebene Ruhezeiten einzuhalten. Mit geparkten Lastwagen befasste sich jetzt auch der Verkehrsausschuss — mit einem Blick auf Wuppertals Stadtstraßen.

Am Westring in Vohwinkel — er wird derzeit saniert und im Zuge dessen neu aufgeteilt — ist das Thema hochaktuell: Wie berichtet, sollen im erneuerten Abschnitt in Zukunft nur noch Autos parken dürfen. Das soll Platz für einen kombinierten Geh- und Radweg schaffen, wobei die Stadt davon ausgeht, dass einzelne Lkw-Fahrer dann „auf angrenzende Wohnstraßen ausweichen“ werden, um ihre Lastwagen dort abzustellen. Das werde die Stadt genau beobachten und gegebenenfalls ändern.

Im Verkehrsausschuss erneuerte die Wählergemeinschaft für Wuppertal ihre Forderung nach einem Lkw-Parkverbot auf dem gesamten Westring: Dort komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen — etwa, wenn abgestellte Lastwagen die Sicht behindern oder zum Ausweichen zwingen. „Die Unternehmen müssen sich da etwas einfallen lassen“, sagte Heribert Stenzel von der WfW. Auch hier habe die Verkehrssicherheit Vorrang.

Die WfW konnte sich mit diesem Vorstoß zwar nicht durchsetzen — aber im Ausschuss wurde deutlich, dass die Diskussion um abgestellte Lastwagen am Westring kein Einzelfall ist: Der öffentliche Parkraum ist begrenzt, und problematisch wird es immer dann, wenn Lkw auf Dauer abgestellt werden. „Wir müssen den Leuten doch die Möglichkeit geben, ihre Fahrzeuge vernünftig abzustellen“, gab Ralf Otto Jacob (FDP) zu bedenken.

Kritisch wird das aber in Wohngebieten, wo Parkflächen ohnehin ein rares Gut sind und ein Lkw schnell mehrere Plätze beansprucht. So hieß es im Ausschuss, dass es den Fahrern durchaus zuzumuten sei, ihren Lkw gegebenenfalls an anderer Stelle zu parken und mit Bus oder Bahn nach Hause zu fahren.

Die IHK warnte unterdessen vor dem Verlust wichtiger Parkplätze für Lkw und brach damit auch eine Lanze für Unternehmen, die im Transportgeschäft ohnehin schon unter hohem Druck arbeiten. Der Vorsitzende des Ausschusses, Andreas Weigel (CDU), verwies auf die vielen Brachflächen in zentraler Lage, die sich an Brennpunkten unter Umständen zu Lkw-Parkplätzen umfunktionieren ließen. Das sei dann eine Frage für den Stadtentwicklungsausschuss.

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