Konzert : Opernstudio gestaltet einen eindrucksvollen Liederabend
Wuppertal Fünf Künstler zeigten im Kronleuchterfoyer Opernhaus ihre ganze Klasse und erhielten begeisterten Applaus.
Zwei junge Sänger, eine Sängerin und zwei Pianistinnen des Opernstudios NRW stellten sich bei ihrem ersten Liederabend im Kronleuchterfoyer des Opernhauses vor. Den Anfang machte Philipp Kranjc. Der Bassist ist seit dieser Spielzeit Mitglied im Opernstudio und steht bereits in einigen Rollen auf der Wuppertaler Opernbühne. Er beeindruckte mit drei modern anmutenden slowenischen Liedern, die er in unterschiedlichen Stimmungen spannungsgeladen, temperamentvoll und auch besinnlich darbot. Bei drei Schubert-Liedern, die er ausdrucksstark interpretierte, könnte er seine Stimme noch freier führen und leichter in der Musik bewegen. Begleitet wurde Kranjc von der japanischen Pianistin Mari Miura, die 2019 als Stipendiatin an den Bayreuther Festspielen teilnahm und auch seit dieser Spielzeit dem Opernstudio angehört. Sie meisterte ihre Aufgabe äußert präsent und technisch fantastisch.
Ebenfalls neu im Opernstudio ist Palesa Malieloa aus Südafrika. Sie beendet zurzeit ihr Masterstudium an der Hochschule in Köln, doch sie verfügt bereits über eine atemberaubend schöne Stimme mit großer Beweglichkeit. Drei Kunstlieder von Felix Mendelssohn-Bartholdy interpretierte die Sopranistin sehr emotional mit dramatischer Gestaltungskraft und sie zeigte auch bei Liedern von Benjamin Britten und Samuel Barber, dass sie über große Musikalität und Flexibilität verfügt. Ein südafrikanisches Willkommenslied sang sie in einer weichen, klangvollen Sprache, die vermutlich im Wuppertaler Opernhaus noch nicht zu hören war: Zulu.
Der englische Bassbariton Timothy Edlin ist seit der Spielzeit 2019/2020 Mitglied des Opernstudios und war schon mehrfach auf Opernbühnen zu erleben. Bei anspruchsvollen Liedern von Schumann und Brahms präsentierte er mit angenehmem Timbre seine schon nahezu ausgereifte Stimme und zeigte, stets sicher in Modulation und Artikulation, eine große Ausdruckskraft. Immer hervorragend und gefühlsbetont begleitet wurde er von der französischen Pianistin Marie Lambert, die seit dieser Spielzeit als Korrepetitorin Mitglied im Opernstudio ist.