Oh Tannenbaum! Ein radikaler Schnitt im Barmer Rathaus

3,50 Meter: Der Weihnachtsbaum ist wegen neuer Brandschutzauflagen nur noch halb so groß.

Wuppertal. Deutsche Gründlichkeit schlägt deutsche Gemütlichkeit — und das hat in diesem Fall einschneidende Folgen für eine sieben Meter große Tanne, die in der Adventszeit für vorweihnachtliche Stimmung im Barmer Rathaus sorgen soll.

Vorgesehen war für den stattlichen Baum ein Platz zwischen Paternoster und dem Eingangsbereich zum Lichthof, wo in den 25 Jahren zuvor alle städtischen Weihnachtsbäume ihren Stammplatz hatten. Doch aus Brandschutzgründen wurde der Tannenbaum nun in das Foyer verbannt und wegen der niedrigeren Deckenhöhe um die Hälfte auf 3,50 Meter gestutzt. „Ein Brandschutzexperte hat Bedenken wegen des bisherigen Standortes angemeldet. Bei einem Brand könnte dort eine Kaminsogwirkung entstehen, da der Baum bis in den ersten Stock reicht.

Außerdem besteht im Ernstfall die Gefahr, dass der aufsteigende Qualm Fluchtwege unpassierbar machen könnte“, erklärt Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Kessler.

Probleme habe die festlich geschmückte Rathaus-Tanne in den vergangenen Jahrzehnten zwar noch nie bereitet, aber die Stadt habe nun einmal beim Brandschutz einen gewissen Vorbildcharakter“, sagt Ulrike Schmidt-Kessler.

Im Rathaus herrscht durchaus Bedauern, dass man ab sofort beim Tannenbaum halbe Sachen machen muss und der Schrumpfungsprozess in der Verwaltung auch nicht vor dem städtischen Weihnachtsbaum haltmacht. Zumindest wird die Energiebilanz der Stadt ein wenig aufgebessert, denn auch die Lichterketten dürften nur noch halb so lang ausfallen.

Die Einspareffekte sollten in den kommenden Jahren noch größer werden, denn den Luxus, eine sieben Meter große Tanne in der Mitte durchzusägen, wird man sich im Barmer Rathaus in Zukunft sicherlich nicht wieder leisten wollen.

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