Ökumenisches Kinderhospiz ab 2011 auf Küllenhahn?

Das Kinderhospiz ist das erste seiner Art – in ganz Deutschland.

Wuppertal. Insgesamt neun Kinderhospize gibt es derzeit in Deutschland. In Wuppertal, auf Küllenhahn, soll ein weiteres entstehen: auf dem ehemaligen Kinderheim-Gelände an der Kaisereiche. "Wir bekommen großen Rückhalt aus der Bevölkerung", sagt Martin Hamburger, Direktor der Diakonie Wuppertal. Insgesamt wurden bisher 60.000 Euro gespendet - mit Hilfe von Benefizkonzerten, Geld von Bürgervereinen und einer Benefiz-Fahrradtour. Gerade hat auch die Bethe-Stiftung eine Million Euro gespendet.

"Wir benötigen gut drei bis vier Millionen Euro", sagt Christoph Humburg, Direktor der Caritas Wuppertal/Solingen. Man führe weitere Gespräche mit potenziellen Spendern. Insgesamt sollen zwölf Plätze für Hospizarbeit und Kurzzeitpflege entstehen. Wie sie aufgeteilt werden, steht noch nicht fest. Für das gemeinsame Projekt von Caritas von Diakonie soll eine Stiftung gegründet werden, ein Notar-Termin steht an.

"Außerdem wird zurzeit intensiv geprüft, ob sich das Gebäude auf Küllenhahn als bester Standort eignet", erklärt Humburg. "Daran sind verschiedene Behörden beteiligt, weswegen die Entscheidung länger dauert." Die Ergebnisse sollen spätestens bis zum Herbst vorliegen. Sofern es grünes Licht gibt, sollen die Bauarbeiten bis 2011 abgeschlossen sein.

"Das Kinderhospiz wird das erste ökumenische Hospiz in Deutschland, darauf sind wir stolz", sagt Hamburger. Ein Kinderhospiz müsse andere Anforderungen als ein Hospiz für Erwachsene erfüllen, fügt er an. "Sie sind für die ganze Familie da. Gerade für die Eltern, die starken Belastungen ausgesetzt sind, aber auch für die Geschwisterkinder." Die Hospize seien ein Ort der Entlastung für alle Beteiligten. Oft kämen die Familien des an einer sehr schweren Krankheit leidenden Kindes immer wieder ins Hospiz - teilweise jahrelang. "Es geht auch um eine seelsorgerische Begleitung", betont Humburg.

Er und Hamburger haben mehrere Kinderhospize in Deutschland besucht, unter anderem in Hamburg, Berlin, Olpe und Düsseldorf. Einige Angebote würden sie sich auch für das Wuppertaler Hospiz wünschen. "Wir wollen einen liebevoll gestalteten Bereich, in dem jede Familie den Abschied so gestalten kann, wie es für sie am besten ist", sagt Hamburger. "Schön wäre auch ein Platz auf dem Außengelände, auf dem die Hinterbliebenen individuell gestaltete Gedenksteine aufstellen können."

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