Bezirksvertretung will Ortstermin Oberstraße in Wuppertal: Bürger wollen keine Autos auf dem Gehweg

Ostersbaum · Verwaltung sieht zu viel Verlust von Parkraum und lehnt den Antrag ab. Die Bezirksvertretung Elberfeld will aber einen Ortstermin.

 Autos parken regelmäßig auf beiden Seiten der Oberstraße auf dem Gehweg. Eine Initiative will das ändern, stößt aber auf Widerstand in der Verwaltung.

Autos parken regelmäßig auf beiden Seiten der Oberstraße auf dem Gehweg. Eine Initiative will das ändern, stößt aber auf Widerstand in der Verwaltung.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Das in Wuppertal vielerorts geduldete Gehwegparken sorgt immer wieder für Diskussionen. Der Ortsverband von FUSS e.V. prangert das zum Beispiel regelmäßig an – und auch in den Bezirksvertretungen kommt das Thema auf die Tagesordnungen. In Elberfeld fordert jetzt ein Mitglied der Arbeitsgruppe Mobiler Ostersbaum Abhilfe an der Oberstraße. Der Gehweg dort sei schlichtweg zu eng, um dort noch Autos zu erlauben, heißt es in dem Bürgerantrag. Die Verwaltung lehnt das beidseitige Halteverbot aber ab – es würde zu Parkraumverlust führen. Die Bezirksvertretung will sich nun bei einem Ortstermin selbst ein Bild von der Lage machen. „Wir liegen da nicht unbedingt auf Linie der Verwaltung“, hatte Bezirksbürgermeister Thomas Kring schon im Vorfeld der Sitzung gegenüber der WZ erklärt.

Die Oberstraße zwischen Lohsgasse und Deweerthstraße solle beidseitig frei von parkenden Autos werden, so der Antragsteller. Er beruft sich auf entsprechende rechtliche Vorgaben, wonach die Gehwege auf beiden Seiten der Oberstraße mit circa 1,55 Metern ohnehin nicht breit genug seien. Wenn dort Autos stehen, seien es nicht mal mehr ein Meter. Zu wenig, wenn man etwa mit Rollator oder Kinderwagen unterwegs sei. „Stehen dann noch Mülltonnen auf dem Gehweg, ist ein Durchkommen gar nicht möglich“, schreibt der Antragsteller, der seine Forderung mit aussagekräftigen Fotos unterlegt hat. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Else-Lasker-Schüler müssten zum Beispiel auch regelmäßig auf die Straße ausweichen.

FUSS e.V. sieht Gehwegparken
als generelles Problem

Eine ähnliche Situation in Elberfeld gab es zum Beispiel an der Brunnenstraße. Erschwerend kam dort hinzu, dass Einsatzfahrzeuge dort infolge der parkenden Autos buchstäblich „steckenblieben“. Die Folge: Dort wurde schließlich das Parken eingeschränkt.

An der Oberstraße sieht die Verwaltung dafür keine Chance. „Die Gehwege weisen die üblichen Breiten (<1,50 m) wie im gesamten Quartier auf und entsprechen nicht den optimalen Anforderungen“, räumt das Ressort Straßen in seiner Stellungnahme zwar ein. Geprüft wurde ein wechselseitiges Parken, „um den Verlust von Parkraum so gering wie möglich zu halten“. Das sei aber aufgrund der Fahrbahnbreite nicht durchführbar, zumal auch ausreichende Ausweichflächen fehlen. Das absolute Halteverbot scheide ebenfalls aus.

Für Thorsten Niebuhr vom FUSS e.V. ist das Gehwegparken eine  Problematik, „die bei der Stadt noch nicht angekommen ist“. Vor allem vermisst er eine klare Linie. Hin und wieder lege die Verwaltung durchaus gute Planungen vor. Generell sei Gehwegparken aber nun mal verboten, die flächendeckende Duldung in Wuppertal sei ein Ärgernis. „Da müssen auch die städtischen Mitarbeiter besser geschult werden.“ Es dürfe nicht sein, dass oft erst gehandelt wird, wenn der Busverkehr oder Rettungsfahrzeuge behindert werden.

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