Stadtentwicklung in Wuppertal Obere Lichtenplatzer Straße: Auf das „Olipla“ sollen Wohnungen folgen

Barmen. · Stadt sieht für neues Altenheim keinen Bedarf mehr, weil das Ausweichquartier an der Vogelsangstraße so gut ankommt.

 Statt eines neuen Altenheims werden an der Oberen Lichtenplatzer Straße wohl Wohnungen geplant.

Statt eines neuen Altenheims werden an der Oberen Lichtenplatzer Straße wohl Wohnungen geplant.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Lange Zeit passierte auf dem Gelände des ehemaligen Altenpflegeheimes an der Oberen Lichtenplatzer Straße nichts. So langsam kommt aber Bewegung in die Pläne für den Standort mit Blick über die Stadt. Die ehemaligen Bewohner, das steht schon einmal fest, werden aber wahrscheinlich nicht mehr zurückkehren und im Ausweichquartier an der Vogelsangstraße bleiben. Stattdessen sollen an der Oberen Lichtenplatzer Straße Wohnungen entstehen.

Eigentlich sollten die rund 80 Damen und Herren des Altenheims „Olipla“, wie es abgekürzt genannt wurde, nur für eine Übergangsphase in die ehemalige Landesfrauenklinik an der Vogelsangstraße verlegt werden. In dieser Zeit sollte das Gebäude abgerissen werden und an dessen Stelle ein neues modernes Heim mit Dachterrasse und Demenzgarten gebaut werden.

Doch das Vorhaben verzögerte sich, 2018 kam es ganz zum Erliegen. „Leider wie so oft in den letzten Jahren im Bausektor, sind die Kosten enorm gestiegen“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. Aus den im Vorfeld veranschlagten 8,5 Millionen Euro wurden zuletzt schon rund 11 Millionen Euro. Tendenz: wohl eher steigend.

Kühn: Angehörige kamen
selbst auf die Stadt zu

Hinzu kam, dass sowohl die Bewohner als auch die Angehörigen von dem „Provisorium“ am Uellendahl begeistert waren. „Die vorhandene Infrastruktur des alten Krankenhauses und die zentrale Lage hat in diesem Falle dazu geführt, dass die Angehörigen von selbst auf uns zu kamen und sich wünschten, am liebsten dort zu bleiben“, berichtet Kühn von der gar nicht so eingeplanten Wende.

Nach sehr guten Gesprächen mit dem Eigentümer des Gebäudes, der Stiftung der Cellitinnen, sei man jetzt soweit, dass die Erweiterung des Altenheims durch die Anmietung von zwei weiteren Etagen sichergestellt sei.

„Damit wäre ein Neubau eines Alten- und Pflegeheimes an der Oberen Lichtenplatzer Straße weder wirtschaftlich sinnvoll, noch notwendig“, sprach sich Kühn auch im Betriebsausschuss APH (Alten- und Pflegeheime) für die neue Lösung aus. Es dürfte davon auszugehen sein, dass der Rat dem Vorhaben zustimmt.

Nach den ersten Ideen, ob man am alten Standort einen Kindergarten bauen solle, wie vom Barmer Verschönerungsverein vorgeschlagen, gibt es nun weitere Pläne. Nachdem die CDU an der Oberen Lichtenplatzer Straße hochwertigen Wohnungsbau vorschlug, ergänzte die SPD den Prüfauftrag an die Verwaltung. Der hochwertige Wohnungsbau solle mit bezahlbarem Sozialwohnungsbau kombiniert werden.

Wunsch der SPD:
20 Prozent Sozialwohnungen

Es reiche ja aus, wenn ein kleiner Teil von rund 20 Prozent für den bezahlbaren Wohnungsbau zur Verfügung gestellt werden würde, heißt es aus SPD-Kreisen. Das passe auch zu den Plänen der Handlungskonzeptes zu Stärkung des sozialen Wohnungsbaus der Stadt.

Nun muss die Verwaltung prüfen, wie die Umsetzung funktionieren könnte. Ob die Realisierung des Baus durch die Stadt in Eigenregie oder durch einen Investor durchgeführt werde, könne man laut Kühn noch nicht sagen. Jetzt werde man schauen, ob und wie man das Vorhaben an den Barmer Anlagen auch mit Blick auf den Verkehr hinbekomme und für Baurecht sorgen könne. Es dürfte also davon auszugehen sein, dass die Baufläche noch eine Weile leerstehen wird.

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