Coronavirus : Oberbarmer sind diszipliniert
Oberbarmen. Stadt und ISG verteilen Lob. Auch die Trinker-Szene sei sensibilisiert.
Hinweise, dass man es auf dem Berliner Platz und speziell in der dort beheimateten Trinker-Szene mit dem Corona-Sicherheitsabstand nicht genau nehmen würde, gingen bei der WZ-Redaktion ein. Und dass das Ordnungsamt nicht genau genug kontrollieren würde. Befürchtungen, die sich bei einem Ortstermin allerdings nicht bewahrheiteten. So war der Platz rund um den Kiosk, an dem sich die Szene versorgt, geradezu verwaist.
„Hat das Ordnungsamt verboten“, war die Antwort der Kiosk-Inhaberin Aizis Tarhan auf die Frage, weshalb von ihrer Kundschaft nichts zu sehen sei. Deren Verbleib? Die Geschäftsfrau machte eine weitläufige Handbewegung in Richtung Rückseite des Schwebebahnhofes. Und da sah man fünf männliche Szene-Mitglieder mit so großzügigen Sicherheitsabständen, dass sie als positives Beispiel für die Besucher des Wochenmarktes gelten konnten. „Ist doch verständlich“, so Christel Simon, die Oberbarmer Bezirksbürgermeisterin. „Die Menschen wissen doch, dass sie nicht besonders gesund leben und haben auch Angst, sich anzustecken“, war ihre Begründung für die Disziplin der Gruppe am Rande der Gesellschaft, verbunden mit dem Hinweis, dass sich gerade in der Szene einiges verbessert habe.
Ordnungsamt kontrolliert
nicht zu festen Zeiten
Eine Meinung, die auch Dieter Weidenbach, der Vorsitzende der ISG Oberbarmen, teilt. Auch wenn es ihm lieber wäre, wenn der besagte Kiosk einen anderen Standplatz finden würde. „Das würde ein besseres Bild abgeben.“ Gleichzeitig betonte der ISG-Vorsitzende die Kontrollen des Ordnungsamtes auf dem zentralen Oberbarmer Platz. „Die kontrollieren natürlich nicht zu festen Zeiten, sodass sich niemand darauf einstellen kann“, berichtet Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler zu diesem Thema.