Notruf: Telekom klemmt Feuerwehr und Polizei ab

Nächtliche Wartungsarbeiten legten Sonntagnacht die Notruf-Verbindungen zu Polizei und Feuerwehr lahm. Es folgte ein vierstündiger Großeinsatz in ganz Wuppertal.

Wuppertal. Am Sonntag um 4 Uhr hatten die Mitarbeiter der Feuerwehr-Leitstelle an der August-Bebel-Straße die Gewissheit: "Die Notruf-Leitungen funktionieren nicht. Wir sind nicht mehr erreichbar." Der Wuppertaler Polizei ging’s genauso. Es folgte der längste Großeinsatz der Feuerwehr, seit der Orkan "Kyrill" durchs Tal brauste (siehe Hintergrund).

Vier Stunden lang waren 130 Feuerwehrleute - davon 110 Freiwillige Retter - mit 40 Einsatzfahrzeugen in der Stadt unterwegs. Unter anderem wurden die mehr als 30 Altenheime in Wuppertal angefahren und über die Situation informiert.

In Elberfeld und Barmen errichtete die Feuerwehr zudem an zentralen Punkten Anlaufstationen. Außerdem fuhren die Retter mit ein bis zwei Fahrzeugen in ihren Bezirken Streife.

Der Grund für das nächtliche Chaos waren offenbar Wartungsarbeiten der Telekom an diversen Telefonleitungen. Was dabei technisch schief lief, ist bislang unklar. Für Feuerwehrchef Siegfried Brütsch steht aber fest: "Wir wurden vorab nicht über die Wartungsarbeiten informiert."

Notfallplan: Sobald die Notruf-Verbindungen nicht mehrfunktionieren, greifen Notfallmaßnahmen von Feuerwehr und Polizei. Diebestehen vor allem in der Alarmierung der Bereitschaftskräfte,Besetzung der Wachen und Bestreifung der einzelnen Bezirke. Als direkteAnlaufstellen gelten im Notfall neben den Feuerwehr- und Polizeiwachenauch die Krankenhäuser in der Stadt.

Taxi-Zentrale: Um die Präsenz und die Erreichbarkeit zuerhöhen, wurde ein Verbindungsmann zur Taxi-Zentrale entsandt. Effekt:Die in Wuppertal eingesetzten Taxen konnten so ebenfalls in dieErkundung einbezogen werden - über Funk war das kein Problem.

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