Normal in Wuppertal 1: Endlich – ein großer Mann!

Wenn René Mignon durch die Stadt geht, fällt der 2,08 Meter-Mann immer auf. Meistens allerdings sehr positiv. Mehr darüber erzählt er uns im 1. Teil der WZ-Serie "Normal in Wuppertal".

<strong>Wuppertal. Bei Fragen wie "Spielst du Basketball?”, "Welche Schuhgröße hast du?”, oder "Sind Deine Eltern auch so groß?”, winkt René Mignon, müde ab. Zu oft hat er sie schon gehört. Der Wuppertaler misst 2,08 Meter. "Ich war schon immer größer als die anderen”, als Nachteil empfindet er dies nicht mehr. "In manchen Situationen war das als Jugendlicher sogar unglaublich praktisch, alle haben mich älter geschätzt, und ich bekam Eintritt in Kinofilme und Discos, für die ich eigentlich noch zu viel zu jung war”, lacht Mignon und räumt ein: "Klar gab es auch Phasen, in denen mir die Fragerei ziemlich auf die Nerven ging, besonders in der Pubertät. Man fällt halt auf, daran muss man sich gewöhnen.” Mittlerweile findet der 34-Jährige das Besonderssein richtig angenehm. "Wer groß ist, kann nicht in der Menge untergehen. Ich fühle mich wohl dabei, aufzufallen und muss noch nicht einmal viel dafür tun.” Auch die Kumpels profitieren von seiner stattlichen Körpergröße, denn wer mit René Mignon unterwegs ist, kommt immer ins Gespräch. "Wenn ich in der Stadt einem zwei-Meter-Mann oder -Frau begegne, dann grüßen wir uns automatisch.” Auch beim andern Geschlecht käme die Körpergröße oft gar nicht schlecht an, erzählt Mignon. Zwar höre er manchmal ein "Nein, danke, du bist mir zu groß!”, "viele denken aber: Endlich ein großer Mann! Menschen, die sehr klein oder besonders dick sind, hören das vielleicht seltener. Groß sein ist ein Markenzeichen, kein Mangel”, betont er und verrät: "Es gibt sogar Studien darüber, dass der Gehalt prozentual zu der Körpergröße zunimmt.” Folglich könne die Körpergröße durchaus karrieresteigernd sein - wovon er selbst aber nicht überzeugt ist. "Wenn, dann gilt das wohl eher für Männer.” Natürlich gibt es auch Nachteile. "Für die Modeindustrie sind wir nicht interessant, da wir den Standartmaßen nicht entsprechen. "Schnäppchen”, oder preiswerte Mode-Ketten wie H&M, können wir vergessen.

Durch das Internet-Portal hat er einen Schneider aus Berlin kennengelernt, der viel für Mignon macht - manchmal passen ihm aber auch ganz normale XL- Größen. Aber nicht nur bei Kleidung wird es schwierig. "Mein Bett hat eine Länge von 2,20 Meter. Bei Ikea brauch ich da gar nicht erst zu suchen. Wenn ich verreise, achte ich darauf, dass die Betten in den Hotels keinen Fußlehne haben.”

Sie wurde ein "Riesen” Erfolg. "Aus allen Himmelsrichtungen kamen sie angereist, sogar aus Berlin und Hamburg. "Mittlerweile finden die "Große Leute Partys" in regelmäßigen Abständen sowohl in Köln, München und Berlin statt. Bis zu 1000 Menschen nehmen am Gipfeltreffen der Großen teil. Aus ganz Deutschland, Holland, Österreich und der Schweiz kommen sie, um zu tanzen, zu flirten und vor allem: Zu einem Gespräch auf Augenhöhe.

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