Nordpark: Grüne Oase mit Panorama, Bolzplatz und Damwild

Barmen. Zwischen dem ersten Grundstückskauf für den Nordpark und seinem heutigen Erscheinungsbild liegen gut 119 Jahre. Seit 1895 hat eine umfangreiche Entwicklung stattgefunden, heute gehört der Nordpark zu den größten Parkanlagen in Wuppertal.

Nordpark: Grüne Oase mit Panorama, Bolzplatz und Damwild
Foto: Anreas Fischer

Wer seine Facetten kennenlernen will, darf sich Zeit nehmen: Viele Flecken erzählen kleine Geschichten.

Die ringförmige Brunnenskulptur aus Carrara-Marmor hat der Nordstädter Bürgerverein (NBV) Barmen vor zehn Jahren realisiert und der Stadt übergeben, wie Vereinsmitglied Peter Ehm berichtet. Wesentlich älter ist das Denkmal zu Ehren der Gründer und Vorsitzenden des einstigen Nordstädter Bürgervereins, 1893 gegründet. 1931 erbaut und 1945 zerstört, wurde das Denkmal 1954 erneuert. Dahinter öffnet sich über eine der zahlreichen Sichtachsen ein Panorama, in dem unter anderem der Sedansberg zu erkennen ist. Im Vordergrund thront ein „Obergurtknoten“ — das Schwebebahn-Denkmal ließ der NBV Barmen aufbereiten und aufstellen.

2013 wurde der Werner-Zanger-Platz umgebaut, eines der Schmuckstücke des Parks. Auch dort genießen Besucher einen beeindruckenden Fernblick auf Wuppertals Osten. Fünf Ende 2012 gepflanzte Eichen rahmen die Aussichtsplattform ein, die Böschung stabilisiert eine bodendeckende Rose, deren sattes Rot einen Kontrast zu den Erdtönen gibt.

„Der Nordpark ist sehr interessant geworden“, sagt Mary Benninghoven. Sie geht regelmäßig mit ihrem Mann Gerd dort spazieren. Zunächst seien sie skeptisch gewesen, was der Umbau und so manche Baumfällung aus dem Park machen würden, der ihnen seit 1976 vertraut sei. Doch sie seien positiv überrascht.

„Besuch aus England haben wir auch schon hierhin mitgenommen“, sagt Mary Benninghoven. Heute ist Enkel Laurin mit dabei, der sich jedoch nicht lange in dem Rondell aufhält. Den Siebenjährigen zieht es zum Bolzplatz, wo schon Gleichgesinnte toben. „Die Stadt ist viel schöner, als manche glauben“, sagt Peter Ehm. „Es tut ihr gut, dass sich so viele Vereine und Initiativen daran beteiligen, dass sie attraktiver wird.“

In den Nordpark hat der NBV Barmen schon mehr als 200 000 Euro gesteckt, Mitgliederbeiträge und Spenden. In Planung sei aktuell ein Panoramaweg mit Mehrgenerationen-Parcours. Teile sind bereits jetzt begehbar, etwa gleich bei dem Schwarz-Weiß-Denkmal zu Ehren Kriegsgefallener.

Es gibt noch so viel mehr zu sehen im Nordpark mit seinem Mischwald. Zum Beispiel das Damwildgehege, in dem zurzeit viele weiß gepunktete Tiere umherspringen. Das Biotop, in dem sich Erdmolche wohlfühlen. Die Nistkästen am Holzhaus des Vereins, direkt neben der knorrigen alten Esskastanie.

Oder den Geopfad, dessen holperiger Weg teils aus Gesteinsschichten besteht, die laut Peter Ehm in Wuppertal extrem rar sind.

Aussicht genießen, Spielplätze nutzen, Rollschuhlaufen, Skaten, auf Bänken rasten, auf Pfaden wandeln, Denkmäler betrachten, Botanik untersuchen: Der Nordpark bietet viele Möglichkeiten, die auszukosten sich lohnt.

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