Nordbahntrasse soll länger werden

Wuppertal. Völlig zugewucherte Schienen, Viadukte, die im Dornröschenschlaf liegen und finstere Tunnel: Wer auf dem stillgelegten Gleisbogen zwischen Wichlinghausen und Oberbarmen, auch als Schwarzbachtrasse bekannt, unterwegs ist, dürfte sich an die Nordbahntrasse erinnert fühlen — jedenfalls an deren Zustand vor 15 Jahren.

Jetzt tummeln sich auf der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Vohwinkel und Schee an sonnigen Tagen tausende Menschen. Und die Stimmen mehren sich, auch die Schwarzbachtrasse zu reaktivieren — als Erweiterung der Nordbahntrasse bis Langerfeld.

Knapp 1,8 Kilometer sind es von der Langobardenstraße bis zur Grundstraße — sieben Brücken, darunter das 186 Meter lange Viadukt über die Schwarzbach, und der Tunnel an der Dahler Straße liegen auf der Strecke.

Die Wuppertal-Bewegung zeigt sich optimistisch, was das Projekt angeht. „Das Schöne ist, dass die Strecke im Innenstadtbereich liegt und damit in den Bereich Städtebauförderung fallen könnte“, erklärt der Vorsitzende Carsten Gerhardt. Der Zustand der Trasse sei — anders als bei Großteilen der Nordbahntrasse — in vielen Bereichen „tiptop“, so Gerhardt. Auch das Schwarzbach-Viadukt zum Beispiel sei aus Sicht der Wuppertal-Bewegung sanierbar, „ohne, dass viel mehr als nötig gemacht werden müsste“. Gerhardt rechnet mit gut 2,5 bis drei Millionen Euro Gesamtkosten. „Jetzt muss nur noch jemand den Förderantrag stellen“, sagt der Vorsitzende und spielt den Ball in Richtung Stadt.

In der Verwaltung steht man einer Erweiterung positiv gegenüber. „Die Nordbahntrasse ist nicht der Status Quo“, betont Sprecherin Martina Eckermann. Schließlich sei das Thema Wuppertal als Fahrradstadt auch Bestandteil des Strategieprogramms „Wuppertal 2025“. Als ersten Schritt habe die Verwaltung — wie von der Politik gefordert — die Trasse „gesichert“. Sprich: Mit dem Eigentümer, einer Bahntochter, wurde ein Kooperationsvertrag geschlossen, der einen Verkauf vorab ausschließt.

„Jetzt wird ein Wertgutachten erstellt“, kündigt Eckermann an. Zu möglichen Kosten wollte sie sich nicht äußern. Es war allerdings schon zu hören, dass die Stadt von einem höheren Investitionsvolumen als die Wuppertal-Bewegung ausgeht. Doch es liege nicht nur am Geld. „Es ist auch eine Frage der Personalressourcen“, räumt Eckermann ein. Ende diesen Jahres soll es allerdings einen Aktionsplan geben, in dem auch Fördermöglichkeiten ein Thema sind.

“ Morgen, 14 Uhr, steht das WZ-Mobil zum Thema Trassenerweiterung am Langerfelder Markt.

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