Nordbahntrasse: Am Ende des Jahres wird abgerechnet

Die Förderung durch EU und Land läuft aus. Ab 2016 muss die Stadt die Baumaßnahmen und Bauunterhaltung aus eigener Kasse bezahlen.

Nordbahntrasse: Am Ende des Jahres wird abgerechnet
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Allein in diesem Jahr hat die Stadt Wuppertal 2,75 Millionen Euro auf der Nordbahntrasse verbaut. Ursprünglich sollte die Förderung durch EU und Land bereits zum Ende 2014 auslaufen, aber auf Wunsch der Stadt wurde der Förderzeitraum um ein Jahr verlängert. Das hat die Stadt für eine Reihe von Baumaßnahmen genutzt. Doch zum Ende dieses Jahres ist der Kassensturz fällig.

„Die Abrechnungen zur Trasse und alle Aufträge werden von der Bezirksregierung Düsseldorf spitz kontrolliert. Die Rechnungsunterlagen sind so umfangreich, dass wir sie in einem eigenen Raum lagern müssen“, sagt Hannelore Reichl, Leiterin des Ressorts Straßen und Verkehr. Erst nach der Prüfung durch die Aufsichtsbehörde stehe fest, wie hoch die Gesamtkosten sind. Nach Schätzungen wurden an und auf der Trasse rund 36 Millionen Euro verbaut. Ein Teil der Arbeitsleistung wurde über Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes erbracht.

„Ein Bestandteil der Fördervereinbarungen ist, dass Wuppertal die Trasse in den kommenden 15 bis 20 Jahren im Bestand erhält und weiter entwickelt“, sagt der Trassenbeauftragte der Stadt, Frank Berghoff.

Fix und fertig — das wird die Nordbahntrasse nach dieser Definition wohl nie. Das liegt zum einen daran, dass die Nordbahntrasse die Wegebeziehungen für Radfahrer und Fußgänger verändert hat und es weitere Stadtentwicklungsprojekte geben wird, in der sie eine entscheidende Rolle spielt. So zum Beispiel bei der Entwicklung eines Radwegekonzepts für die Fahrradstadt Wuppertal. Ein weiteres Projekt von Wuppertal 2025 ist die Entwicklung eines 22 Kilometer-Festivals auf der Trasse.

Es gibt zudem Bauwerke wie die großen Viadukte, die auch in den kommenden Jahren viel Arbeit und Geld erfordern werden. Am Dienstag soll zum Beispiel ein Teil des Kuhler Viadukts in Barmen eingerüstet werden.

Über die großen Viadukte führen Rad- und Gehwege, welche die Bauwerke abdichten. Einen Schutz vor Wind und Wetter gab es über Jahrzehnte auf der stillgelegten Bahnstrecke nicht und deshalb weisen die früheren Eisenbahnbrücken im Mauerwerk große Schäden durch eingedrungenes Wasser auf. Es wird einige Jahre dauern, bis das Mauerwerk so weit ausgetrocknet ist, dass es saniert werden kann. „Wie lange, kann niemand sagen. Bis zur Sanierung werden die Netze am maroden Mauerwerk hängenbleiben“, erklärt Hannelore Reichl. In den Entwürfen für den Doppelhaushalt 2016/2017 sind bisher keine zusätzlichen Ausgaben für die Trasse eingeplant.

Zum Nulltarif wird der vielbenutzte Rad- und Spazierweg nicht in einem Top-Zustand zu erhalten sein. Zum täglichen Geschäft der Unterhaltung der Trasse gehört zum Beispiel auch das Stutzen von Gefahrenbäumen. Am Montag war ein Team am Eskesberg mit einem Hubsteiger im Einsatz.

Die Fledermäuse muss die Stadt zudem im Auge behalten. „Im Moment sieht es mit der Entwicklung der Population der Fledermäuse im Tunnel Schee positiv aus. Nach dem aktuellen Stand wird es bei der geplanten Sperrung über die Silvestertage bleiben“, sagt Frank Berghoff.

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