Alles für den Klub : Norbert Koch ist seit 17 Jahren Herz und Kopf des TVB Wuppertal
„Wenn man so ein Ehrenamt mit ganzer Kraft ausübt, dann ist es schon ein Vollzeit-Job“, sagt Norbert Koch, der diesen – natürlich unbezahlten – Job seit 17 Jahren ausübt. Der 71-Jährige ist Vorsitzender des TV Beyeröhde, der sich seit einiger Zeit TVB Wuppertal nennt.
„Damit man weiß, wo man uns verorten soll. Denn manche Besucher bei Auswärtsspielen unserer ersten Damenmannschaft dachten, wir kämen aus Bayern oder von sonst wo“, meint Koch schmunzelnd.
Im Gegensatz zu manchen seiner Amtsschwestern und –brüdern aus anderen Sportvereinen ist Norbert Koch kein ehemaliger Sportler, der über die „Ochsentour“ zum Vereinsvorsitz gekommen ist, stieg der ehemalige Industriekaufmann doch gleich als Vereinsoberhaupt ein. „Es war bei einem von Waldi Nagel organisierten Oktoberfest im Gartenheim, als mein Vorgänger Horst Peter Muckenhaupt mich gefragt hat, ob ich nicht sein Amt übernehmen wolle“, erinnert Koch sich. „Ich habe mir Bedenkzeit und Beratung mit meiner Familie ausbedungen, aber dann zugesagt“, sagt er. „Dass das dann für eine so lange Zeit werden würde, hätte ich allerdings nicht gedacht.“
Dem damaligen TV Beyeröhde war Norbert Koch allerdings schon lange verbunden. „Viele von den Jungs, die damals in der 1. Mannschaft Handball gespielt haben, kannte ich aus meiner Schule an der Winterstraße und andere aus der Schule Fleute. Wir haben viel zusammen unternommen, und ich bin auch zu den Spielen gegangen und mit nach auswärts gefahren. Eingetreten in den Verein bin ich dann in den frühen 1990er Jahren“, so Koch, der sich dann gern auch daran erinnert, als der TV Beyeröhde mit dem LTV um Rang eins im Wuppertaler Handball gestritten hat. Der eloquente Fan, tat sich dann auch bei den Heimspielen der Handball-Herren als Hallensprecher hervor.
Und nachdem er schon vier Jahre Erfahrungen als 1. Vorsitzender sammeln konnte, war es Norbert Koch dann auch, der in der Aufstiegsrunde und bei den Heimspielen der Handball-Frauen in der Saison 2007/2008 in der 1. Bundesliga in der Sprecherkabine in der Heckinghauser Sporthalle saß. „Manfred Osenberg hatte mich damals darum gebeten“, berichtet Koch, der sich diese Aufgabe dann auch mit anderen Vorstandskollegen teilte. „Schade, dass nach den Aufstiegsspielen bekannt wurde, dass Anna Brandt, der Kopf der Mannschaft, schwanger war und auch Vicky Marquardt, die beiden Torhüterinnen und unsere schwedische Außen nicht mehr zur Verfügung standen. Sonst wäre die Saison sicher besser verlaufen“, meint Koch wehmütig, hat aber noch den Heimsieg gegen Buxtehude in bester Erinnerung, als der TVB zur Halbzeit mit elf Toren im Rückstand lang und vor allem dank der zwölf Treffer von Birute Stellbrink noch gewann.
Wehmut erfasst ihn auch, wenn er an die Zuschauerzahlen beim Frauenhandball denkt. „Mit Ausnahme einer Region in Baden-Württemberg, wo es Orte gibt, wo zwischen 700 und 800 Zuschauern die Norm sind, ist Frauenhandball hier kaum zu vermitteln. Und das trotz begeisternder Leistungen“, klingt es schon ein bisschen resignierend, was aber sein Engagement für die „Beyeröhder Handball-Girls“ nicht schmälert.