Musik Vom Musik-Kabarett zur ersten eigenen CD

Nicolas Evertsbusch hat sich in zehn Jahren aus der zweiten in die erste Reihe gespielt.

 Viele Jahre wollte Nicolas Evertsbusch gar nicht singen. Doch dann kamen ihm immer mehr Ideen und die Karriere nahm ihren Lauf.

Viele Jahre wollte Nicolas Evertsbusch gar nicht singen. Doch dann kamen ihm immer mehr Ideen und die Karriere nahm ihren Lauf.

Foto: Heike Stachowiak

Aufgewachsen ist Nicolas Evertsbusch auf Küllenhahn mit Mozart, Beethoven, Chopin. Brav ging er jede Woche zur Bergischen Musikschule und übte fleißig zu Hause. So schaffte er denn die Aufnahmeprüfung an der Folkwang-Hochschule in Essen und wurde dort zum klassischen Pianisten ausgebildet. Dass er kein Star-Pianist werden würde, merkte er schnell. Er unterrichtete – inzwischen in Köln – und spielte nebenher in einer Kneipe.

Dort nahm der Zufall seinen Lauf: Die Kabarettistin Marion Scholz saß im Publikum und fand, dass der Pianist ihr Kabarett „Duotica“ bereichern könne. „Das war ein schöner Einstieg“, sagt Nicolas Evertsbusch. Auch wenn er am Anfang darauf bestand, nur ja nicht singen zu müssen. Und möglichst auch nichts sagen. Gemeinsam tingelte das Trio über die zahlreichen Kleinkunstbühnen im Kölner Umland. Beim nächsten Programm führte Gerburg Jahnke von dem Kabarettduo Missfits Regie. „Dass das direkt ein hoher Einstieg war, ist mir erst später bewusst geworden“, erzählt Evertsbusch.

Er taute langsam auf. Auf der Bühne schäkerte der Pianist mit seinen beiden Mitstreitern und wagte irgendwann auch seinen ersten Song. Es machte ihm Spaß. „Dann habe ich angefangen, meine Ideen zu notieren.“ Immer habe er einen kleinen Block dabei, um einen Gedanken, eine Liedzeile oder eine Melodie aufzuschreiben. So entwickelte er seine ersten Lieder. Viele widmet er Alltagsthemen: Dem Morgenmuffel, der ruft „Sprich mich nicht an!“, Lisa aus Wuppertal, die vergeblich eine Wohnung in Köln sucht, zwei Kollegen im Büro, die sich nicht leiden können.

Als sich Duotica auflöste, präsentierte Nicolas Evertsbusch 2009 sein erstes Soloprogramm „Gewächse aus dem Evertsbusch“. „In Köln gibt es eine riesige Kleinkunst-Szene – da gibt es viele Auftrittsmöglichkeiten“, schwärmt er. Zum Karneval und auch sonst. Allerdings sei ein gutes Instrument für seine Abende nötig, ein Keyboard reiche dafür nicht aus: „Ich brauche schon ein richtiges Klavier, um das auszudrücken, was ich will.“ Auch Gesangsstunden nimmt der Musiker seit langem.

Nach der CD will sich Evertsbusch um Streaming-Dienste kümmern

Nach zehn Jahren hat Nicolas Evertsbusch jetzt seine erste CD herausgebracht: „Das Beste aus dem Evertsbusch“. Aufgenommen hat er sie mit René Pretschner im Greenhouse Studio am Mirker Hain in Elberfeld. „Ich hatte sieben Studios angeschaut – das von René Pretschner war das beste“, lobt er. Sowohl das Klavier dort sei gut gewesen als auch die Atmosphäre. „Das war ein super-angenehmes Arbeiten.“ In den ersten vier Wochen hat er schon 70 Exemplare seiner neuen CD verkauft. Enthalten sind zehn Lieder aus den vergangenen zehn Jahren.

Auch für seine Bekanntheit erhofft sich der Kabarettist von der CD einen Schub. Er organisiert alle seine Auftritte selbst, bisher bis zu 100 im Jahr. Mit der Demo-CD möchte er weitere Veranstalter überzeugen. Als nächstes möchte er sich um Streaming-Dienste wie Spotify kümmern. In Wuppertal ist Nicolas Evertsbusch am 7. Februar um 20 Uhr im Kontakthof, Genügsamkeitstraße, zu erleben. Die CD gibt es bei Landsiedel-Becker, Werther Hof 13, Mackensen, Laurentiusplatz, und Nettesheim, Cronenberg Zentrum.

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