Wichlinghausen. Neues Jugendzentrum bietet Sport für Körper und Geist

Wichlinghausen. · „Mutig und Stark“ hat an der Wittener Straße eröffnet. Die Idee hatte Pastor Marcus Schneider.

 Henning Baum, Pastor Marcus Schneider und Simal Yilmaz (v.l.) freuen sich über das Jugendzentrum.

Henning Baum, Pastor Marcus Schneider und Simal Yilmaz (v.l.) freuen sich über das Jugendzentrum.

Foto: vierzwozwo

Ein soziales Fitnessstudio mit eigenem Pastor – was ungewöhnlich klingt, ist an der Wittener Straße 31a jetzt Realität. „Mutig & Stark“ sind Motto und Name des Jugendzentrums, das vor wenigen Tagen im Beisein von TV-Star Henning Baum eröffnet wurde und durch Mittel der „Sozialen Stadt Oberbarmen/Wichlinghausen“ gefördert wird.

Für Pastor Marcus Schneider von der Christus Gemeinde Wuppertal (CGW) ist das neue Jugendzentrum eine Herzensangelegenheit. Schon vor Jahren hatte der Theologe, der selbst Bodybuilder und stark tätowiert ist, die Idee, ein Fitnesscenter zu errichten, das für alle offen ist. Hier sollen die Jugendlichen nicht nur körperlich gestärkt werden, sondern auch seelisch – unabhängig von einer Religion. Beim Sozialwerk der CGW fand er Menschen, die seinen Traum teilen von einem „Gym“ (kurz für das englische Wort „Turnhalle“) als Anlaufstelle für Jugendliche mit Problemen. „Einer der spannendsten Momente in der Planung war, als wir vor rund vier Jahren unsere Idee einer Dame von der Stadt präsentierten. Sie hörte sich das an und sagte dann, sie könne sich eine Förderung von 80 Prozent vorstellen“, berichtete Reiner Theis vom Sozialwerk, der die Unterstützung durch die Stadt Wuppertal, insbesondere durch das Zentrale Fördermanagement und die Koordination des Förderprogramms „Soziale Stadt“, lobte.

Mit Hilfe von Andreas Röhrig vom VierZwoZwo Quartierbüro (in Trägerschaft der Diakonie Kinder - Jugend - Familie) schrieben Schneider, Theis und die anderen Visionäre alsbald Anträge auf finanzielle Unterstützung. Die Städtebauförderung „Soziale Stadt Oberbarmen / Wichlinghausen“ von Bund, Land und Stadt steuerte schließlich rund 340 000 der 480 000 Euro Baukosten bei.

Das Studio soll Gegenpol zur Meinungsmache im Netz sein

Etwa 140 000 Euro brachte das Sozialwerk, das nun den Namenszusatz „Ankerplatz“ trägt, in Form von Arbeit und Geld selbst ein. So hat die Architektenleistung, die Reiner Theis ohne Bezahlung erbrachte, einen Wert von 25 000 Euro. „Etwa 50 Personen, vom Jugendlichen bis zum Geschäftsmann, haben hier mitgeholfen“, erzählte Marcus Schneider vor gut 200 Gästen und musste mit Tränen der Rührung kämpfen.

Dass Pastor Marcus ein echtes Vorbild für Jugendliche sei, findet der bekannte TV-Schauspieler Henning Baum („Der letzte Bulle“). Denn Marcus sei ein cooler Typ, der mithalten könne mit den Meinungsmachern im Internet. „Wichtig ist, dass die jungen Leute die richtige Botschaft hören. Hier kriegen sie was mit Substanz“, lobte der gebürtige Essener. Er hatte von der neuen Jugendeinrichtung und von Marcus Schneider gehört und war ganz gespannt darauf, beide einmal live zu sehen. Also begleitete er seinen Freund Simal „Simmy“ Yilmaz, den Hauptsponsor von „Mutig & Stark“, zur Einweihung nach Wuppertal. Der Chef von „GYM 80“ hat Fitnessgeräte im Wert von 300 000 Euro gespendet. Damit ist die Jugendeinrichtung auch vom Inventar her top ausgestattet. Die modernen Geräte bilden einen gewollten Kontrast zum Retro-Stil der ehemaligen Fabrikhalle mit ihren Backsteinwänden und Kranhaken an der Decke. Ein Besuch lohnt sich, und Gäste sind immer herzlich willkommen, „egal, ob tätowiert oder blank“, so Marcus Schneider. Red

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