Sanierung Neuer Schulflügel am Kothen: „Wir ernten jetzt die Früchte“

Wuppertal · Bühne für Musiker, Spinning-Räder für unruhige Schüler: Die WZ besuchte das neu ausgestattete Gymnasium in Barmen.

 Das Schulleiter-Team Annette Carl und Claus-Alexander Wyneken auf einem der neuen Flure, die über Nischen für lernende Schüler verfügen.

Das Schulleiter-Team Annette Carl und Claus-Alexander Wyneken auf einem der neuen Flure, die über Nischen für lernende Schüler verfügen.

Foto: Fischer, Andreas

Auf den Fluren des Gymnasiums am Kothen liegt Spannung in der Luft. Die Unterstufenschüler strömen mit übersprudelnder Energie in ihre brandneuen Klassenräume. Es ist Freitag, die Fünftklässler erleben ihren ersten Schultag am Gymnasium, denn am Kothen startete der Unterricht wegen Umzugsarbeiten zwei Tage später. Aus einem Klassenzimmer ruft ein Junge: „Ich konnte vor Aufregung gar nicht schlafen.“ Auch für Claus-Alexander Wyneken und seine Stellvertreterin Annette Carl ist der Gang vorbei an frisch gestrichenen Wänden und neu ausgestatteten Räumen ein Erlebnis. Annette Carl sagt: „Wir ernten jetzt die Früchte von fünf Jahren Planung.“

Das Gymnasium am Kothen hat auf seinem Weg zur Komplettsanierung die erste große Hürde genommen: Der Westflügel ist fertig und damit der größte Bauabschnitt. Es folgen die kleineren Bauabschnitte Ost- und Nordflügel, für die jeweils ein Jahr Bauzeit eingeplant sind. Ob es dabei bleibt, das steht noch in den Sternen. Auch der Westflügel sollte eigentlich schon Ende 2018 fertig sein, doch Verzögerungen seitens der Handwerksfirmen verhinderten das.

Kleine Pannen begleiteten auch noch den ersten Schultag. Claus-Alexander Wyneken zeigt auf eine Reihe Tafeln, die noch im Flur lagern: „Die sollten eigentlich schon eingebaut sein, aber es gab Lieferschwierigkeiten.“ Auch in den neuen Musikräumen gibt es noch einen Wermutstropfen: „Wir hatten einen Wasserschaden“, berichtet Wyneken. Eine Baufirma habe beim Wasseranschluss einen Fehler gemacht, so dass die Räume nun noch ein paar Tage getrocknet werden müssen. Doch das alles kann Wyneken nicht aus der Ruhe bringen. Wahrscheinlich auch, weil die Freude über den top ausgestatteten neuen Schulflügel überwiegt, der das Gebäude aus den 60er Jahren in die Neuzeit geholt hat.

Der Unterricht verlagert sich
jetzt auch auf die Gänge

Im neuen Flügel sind nun alle fünften und sechsten Klassen in insgesamt acht brandneuen – viel helleren – Räumen untergebracht. Hinzu kommen jeweils drei Kunst- und Musikräume und zehn naturwissenschaftliche und Informatikräume. Wyneken führt stolz in einen Musikraum. Dort gibt es jetzt eine kleine Bühne mit Klavier und Keyboard, auf der die Schüler sich dank der speziellen Raumdämmung musisch voll austoben können. „Auch die Theater AG kann das beispielsweise nutzen“, sagt Annette Carl.

Die naturwissenschaftlichen Räume sind für die Schule ebenso ein großer Sprung nach vorne. Außer über die modernen technischen Anschlüsse dürfen sich die jungen Chemiker nun auch über ein modernes Luftabzugssystem freuen. Wyneken sagt: „Dadurch können wir jetzt Experimente durchführen, die vorher nicht möglich waren. Etwa solche mit starker Rauchentwicklung.“

Selbst die Flure im neuen Flügel sind eine Verbesserung. Während im Treppenhaus noch das Rufen und Lachen der Kinder schrill auf die Ohren trifft, klingt der Lärm auf den neuen Gängen ab. Die eingebaute Dämmung in der Decke schluckt einfach den Schall. Das ist auch wichtig, denn die Schüler sollen die Trakte zum Lernen nutzen können. Überall gibt es kleine Nischen mit Sitzbänken und auch zwischen den Klassenzimmern finden die jungen Leute kleine Aufenthaltsräume vor. Dort sollen sie sich auch während der Schulstunden aufhalten dürfen. Annette Carl erklärt: „Das ist die moderne Pädagogik: weg vom Frontal-Unterricht.“ Innovativ sind auch die Spinning-Räder, die in vier Klassenzimmern stehen und für Schüler gedacht sind, die während des Unterrichts Hummeln im Hintern haben und sich auspowern müssen.

Die entscheidende Frage: Gefällt das alles auch den Kindern? Die WZ hat in den Klassenzimmern nachgefragt. Samuel (11) aus der 6a sagt: „Es ist jetzt alles so frisch. Wir haben auch neue Tische. Die alten waren ja immer bekritzelt.“ Klassenkameradin Pauline (11) lobt die neue Optik: „Es ist jetzt alles viel heller.“ Und Emma (11) ergänzt: „Schöne Flure haben wir jetzt. So bunt.“ Auch die Älteren in den Fachräumen sind begeistert. Gianluca (13) ist aufgefallen: „Die neue Farbe macht die Räume größer.“

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