Neuer Börsen-Slam startet zur Literatur Biennale
Bei der Premiere in der Börse sprachen die Bühnenpoeten über Lügen und Europa. Dafür spendete das Publikum viel Beifall.
Die Wuppertaler Literatur Biennale hat schöne Nebeneffekte. Pünktlich zu den diesjährigen Literaturwochen startete in der Börse eine neue Poetry Slam-Reihe. Das Moderatorenteam Ralph Michael Beyer und Wilko Gerber begrüßte sechs Bühnenpoeten, die Gedichte und Geschichten, Brüllend-Komisches und Bitterernstes performten. Den Dichterwettstreit rahmten die beiden Moderatoren ein, indem sie in ihren Texten das Biennale-Motto #SchönLügen als Aufhänger nutzten.
Flunkern sei harmlos, hieß es bei Beyer. Lügen könnten sogar zur „friedlichen Koexistenz“ in der Gesellschaft beitragen. Einen Haken hatte die Sache aber doch. Wer weniger lügt, stellte der Autor fest, lebt gesünder. Das war übrigens ungelogen, weil wissenschaftlich erwiesen.
„Wo lügen wir am meisten?“, fragte Gerber. „Im Bewerbungsgespräch“, schob er direkt nach und traf damit beim überwiegend jungen Publikum ins Schwarze. Amüsiert folgte es auch dem Bericht eines Vorstellungsgesprächs, das in einer Katastrophe endet. „Erzähl keinen Quatsch“, war das Fazit, „einen untalentierten Fallschirmspringer erkennt man am Platsch!“