„Wir haben unsere Zielgruppe erreicht“ Neue Zahlen veröffentlicht: So erfolgreich ist Primark in Wuppertal

Wuppertal · Der Geschäftsführer von Primark Deutschland zieht nach 20 Wochen zufrieden Bilanz.

 Vor 20 Wochen hat Primark im markanten Gebäude am Döppersberg eröffnet.

Vor 20 Wochen hat Primark im markanten Gebäude am Döppersberg eröffnet.

Foto: Fischer, Andreas

Vor 20 Wochen eröffnete Primark die Filiale am Döppersberg. Die Eröffnung wurde von Protesten zahlreicher Gruppen auf der Geschäftsbrücke begleitet, die Kritik zum Beispiel an den Arbeitsverhältnissen in den Herkunftsländern übten. Auf der Geschäftsbrücke standen aber gleichzeitig auch die Kunden Schlange, die auf die ersten Schnäppchen am Eröffnungstag hofften.

„Wir haben vor 20 Wochen eröffnet. Unser Ziel von 25 000 Kunden pro Woche haben wir auf jeden Fall erreicht. Und das sind dann insgesamt bereits schon mehr als 500 000 Kunden, die diese Primark-Filiale besucht haben. Die Begeisterung, die wir am Eröffnungstag gespürt haben, hält unverändert an“, sagt Wolfgang Krogmann, Geschäftsführer von Primark Deutschland.

Mit der Kundenfrequenz ist er zufrieden, entsprechend dürfte der Umsatz ausgefallen sein. Doch Aussagen darüber macht Krogmann nicht. Er berichtet stattdessen über eine Passantenzählung, die Primark vor und nach der Eröffnung der Filiale am Döppersberg vorgenommen hat. „Bei einer Zählung Anfang Mai im Vergleich zu einer Zählung im April gab es eine Steigerung um 8,5 Prozent. Wir vermuten, dass es an uns liegen könnte. Wir haben unsere Zielgruppe gefunden. Ich bin überzeugt, dass unsere Nachbarn von dem Zulauf profitieren“, sagt Krogmann und meint damit vor allem auch die Gastronomie auf der Geschäftsbrücke und in der Bahnhofsmall.

Freitags und samstags erzielt die Primark-Filiale 43 Prozent ihres Umsatzes. Vor allem junge Familien zählen zu den Kunden, der Anteil der Kinderabteilung am Umsatz ist in Wuppertal besonders hoch.

Vermieter in der City haben keine Auswahl bei den Mietern

Dass Primark nicht von allen Wuppertalern mit offenen Armen aufgenommen wurde, ist Krogmann nicht verborgen geblieben. Er ist überzeugt, dass sich die Diskussionen um den Döppersberg und Primark seit der Eröffnung aber „deutlich entspannt haben“. Primark habe den Anteil an nachhaltigen Produkten in der Kollektion deutlich ausgeweitet. Und zu den wichtigen Standortfaktoren einer Stadt gehöre die Möglichkeit zum Shoppen wie bei Primark dazu. „Wir sehen das daran, dass die Wuppertaler weniger zu den umliegenden Shops in Düsseldorf oder Essen fahren, sondern zu Primark in Wuppertal gehen.“ Da inzwischen die Schwebebahn den Betrieb wieder aufgenommen hat, könnte die Anbindung des Geschäftsgebäudes mit Bussen und Bahnen nicht besser sein. Regelrecht begeistert ist Krogmann von der Architektur des Gebäudes, in dem Primark der einzige Mieter ist. „Für dieses Gebäude wird Primark Wuppertal von vielen anderen Filialen beneidet.“

Ob die anderen Geschäfte in der Elberfelder Innenstadt von Primark profitieren, ist nicht bekannt – ebenso wenig vom Gegenteil. „Mir ist von Umsatzeinbußen anderer Händler in Wuppertal seit der Eröffnung von Primark nichts zu Ohren gekommen“, sagt Ralf Engel, Geschäftsführer des Rheinischen Einzelhandelsverbands Wuppertal. Positiv sieht Engel die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Wuppertal durch den Textildiscounter. Dass das zentrale Geschäftsgebäude am Döppersberg keinen anderen Mieter habe, sei der Nachfrage geschuldet. Kein Vermieter in der City sei aktuell in der Position, sich die Mieter auszusuchen.

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