Neue Schwebebahn-Wagen: Die Ausschreibung startet

Das Volumen beträgt etwa 100 Millionen Euro für 30 bis 33 neue Wagen. Zuschüsse vom VRR sind sicher.

Wuppertal. Es geht los: In den nächsten Tagen werden die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) die europaweite Ausschreibung für die etwa 30 neuen Schwebebahnwagen starten. Gestern Mittag informierte Stadtwerke Vorstandschef Andreas Feicht den Aufsichtsrat über den Stand der Dinge.

Zirka 100 Millionen Euro wird das Investitionsvolumen für die laut Feicht 30 bis 33 neuen Wagen betragen. Von dieser gewaltigen Summe wird jedoch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) 20 bis 25 Prozent schultern, er kanalisiert sozusagen Bundes- und Landeszuschüsse. "Die neuen Wagen sind förderfähig" erklärte Feicht, das stehe fest, lediglich die exakte Höhe der Zuschüsse noch nicht.

In den vergangenen Tagen wurden von des WSW-Technikern die technischen Spezifikationen für die Wagen festgezurrt. Wenn die Ausschreibung draußen ist, dann werden im Laufe des kommenden Jahres die Angebote der Unternehmen eingehen. "Wir hoffen auf drei bis vier gute Angebote", sagte Feicht, denn es kommen nicht allzu viele Unternehmen in Frage. "Die Großunternehmen Bombardier und Siemens haben bereits abgewunken, die legen solche Kleinserien nicht auf", schildert der WSW-Chef die Situation. Deswegen hofft er auf den Mittelstand oder ein Konsortium mittelständischer Unternehmen.

Im Herbst 2010 soll, wenn alles glatt geht, der Auftrag vergeben werden. Dann wird erst einmal ein Prototyp gebaut und wenn dieser - nach den wahrscheinlichen Änderungen - serienreif ist, dann soll die Auslieferung der restlichen Wagen starten. Der Zeitraum steht aufgrund diverser Unabwägbarkeiten noch nicht endgültig fest: 2012 aber spätestens 2013 sollen die neuen Wagen über die Wupper schweben.

Die Stadtwerke werden die Investition über ein Darlehen finanzieren, je nach Förderung durch den VRR sind es 80 bis 75 Millionen Euro. Dieses Verfahren wurde auch schon mit dem 200-Millionen-Euro-Eigenanteil bei der Sanierung des Schwebebahngerüstes angewandt. In dem jährlichen Fehlbedarf des öffentlichen Personennahverkehrs in Wuppertal in Höhe von 45 Millionen Euro sind nach Auskunft von Stadtkämmerer Johannes Slawig, der zugleich auch Aufsichtsratsvorsitzender der WSW ist, Abschreibung und Zinsen für den Eigenanteil des Gerüstes bereits enthalten.

Der neuerliche Abschreibungsbedarf für die Wagen und die anfallende Tilgung und die Zinsen werden dann diesen jährlichen Fehlbetrag erhöhen. Bisher haben die WSW dieses Loch mit den Erträgen aus dem Energiebereich gestopft - und das soll nach dem Willen von Slawig auch in Zukunft geschehen. "Ich gehe davon aus, dass der städtische Haushalt davon nicht berührt ist", sagte er am Freitag.

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