Neue "Schöner Wohnen"-Chefin: Mit der WZ fing alles an

Die Wuppertalerin Bettina Billerbeck ist Cheferakteurin der Zeitschrift „Schöner Wohnen“. Ihre journalistische Laufbahn begann sie mit einem Praktikum bei der WZ.

Wuppertal/Hamburg. Sie sitzt in ihrem Büro an der Elbe, sieht sich Mappen an, begutachtet kritisch die ersten Bilder und schaut immer wieder an die Wand, wo sich das große Puzzle aus einzelnen Seiten zu einem Produkt zusammenfügt. Bettina Billerbeck (41) ist die neue Chefredakteurin des Magazins „Schöner Wohnen“. Im April diesen Jahres hat die Wuppertalerin das Steuer von ihrem Vorgänger Stephan Schäfer übernommen. Der vorläufige Höhepunkt einer steilen Karriere: Die 41-Jährige war schon Ressortleiterin bei der Zeitschrift „Der Feinschmecker“, stellvertretende Chefredakteurin des Frauenmagazins „myself“, Chefredakteurin der „Maxi“ und von „Living at Home“. Und das gerade mal in einer Zeitspanne von rund 14 Jahren.

Angefangen hat aber alles in Wuppertal. Genauer gesagt, mit einem Praktikum in der Lokalredaktion der WZ. „Das war im Sommer 1991, gleich nach dem Abi“, sagt Billerbeck. „Ich habe mich damals immer gefragt, woher die Aufgaben für einen ganzen Tag kommen.“ Ein Lachen huscht über ihr Gesicht, denn diesen Zustand kennt sie heute nicht mehr. „Irgendwann habe ich mir dann eigene Geschichten gesucht, die sogar gedruckt wurden.“

Bettina Billerbeck über den Wuppertaler Dialekt

Das Interesse am Schreiben entwickelte Billerbeck schon früh. Während ihrer Schulzeit auf dem Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium produzierte sie die Schülerzeitung „Die Unvollendete“. Schon damals gewann sie mit ihrem Redaktionsteam einige Preise. „Das war wie ein Miniverlag. Wir haben uns um Anzeigen und den Vertrieb gekümmert, Bild, Layout und Texte selbst produziert. Das hat wahnsinnig Spaß gemacht.“ Kein Wunder, dass Billerbeck bei dem Erfolg an ihrem Traum festgehalten hat.

Sie legt eine kurze Pause ein. „Mir ist gerade noch etwas eingefallen.“ Sie lacht. „Während des Praktikums habe ich mit dem Fotografen Andreas Fischer im Zoo Fotos von Jungtieren gemacht. Auf dem Weg in die Redaktion hatten wir einen Unfall. Auf den Schreck hat ,Afi‘ mir dann ein Getränk ausgegeben.“ Anekdoten aus Wuppertal kann Billerbeck viele erzählen, denn ihre ganze Kindheit und Jugend hat sie hier verbracht. „Am liebsten waren wir früher in den Freistunden oder den Stunden, die wir uns frei gemacht haben, im Luisencaf“, erzählt sie. „Das war früher der schickste und hippste Laden im Tal. Da war das halbe Dörpfeld.“

Auch heute geht die 41-Jährige noch gerne ins Luisenviertel, in die Buchläden und kleinen Boutiquen. „Da ist die Welt noch in Ordnung.“ Sie bedauert es sehr dass die Traditions-Läden in der Innenstadt immer häufiger schließen müssen. „Ich habe mich früher stundenlang in Schreibwarenläden aufgehalten, aber davon gibt es leider kaum noch welche.“

Besucht sie ihre Eltern in Wuppertal, könnte man sie im Caf Island antreffen. Auch wenn die Lifestyle-Expertin schon seit vielen Jahren in Hamburg wohnt, ist sie im Herzen immer noch ein Stück Wuppertalerin. „Wenn ich ein ,Hömma‘ höre, dann freue ich mich immer.“Auch in Sachen Humor können die Hamburger den Wuppertalerin nichts vormachen. „Und die Wuppertaler sind sehr treue Menschen.“ Auch wenn ihre alten Schulfreunde über ganz Deutschland verteilt sind, ist der Kontakt nicht abgebrochen.

Nun bleibt die Wuppertalerin aber vorerst in Hamburg, zeigt die neusten Wohntrends und kümmert sich darum, dass die Behausungen in Deutschland modern eingerichtet sind. Was nach „Schöner Wohnen“ kommt? „Mal sehen, aber jetzt muss das Schiff hier erst mal Fahrt aufnehmen“, sagt sie und schmunzelt.

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