Katholische Kirchengemeinde Neue Nutzer für St. Petrus gesucht

Weil kaum noch Besucher in das Gotteshaus am Hang kommen, soll erstmals seit langem eine katholische Kirche geschlossen werden.

Katholische Kirchengemeinde: Neue Nutzer für St. Petrus gesucht
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Die katholische Kirchengemeinde St. Elisabeth und St. Petrus ist auf der Suche nach neuen Ideen für die Kirchen St. Petrus in Laaken. Denn die Gemeinde will den Betonbau aus den 60er Jahren als Gotteshaus aufgeben.

Denn die Besucher wurden immer weniger: Zwölf bis vierzehn Gemeindemitglieder kamen zuletzt noch zu den monatlichen Gottesdiensten. Rund 200 hätten Platz in dem schlichten Kastenbau. Auch andere Aktivitäten der Gemeinde, die seit 2003 mit St. Elisabeth in Heckinghausen fusioniert ist, sind an dieser Stelle längst eingeschlafen. „Wir gehen davon aus, dass es an der Lage liegt“, erklärt Roland Penk, zweiter Vorsitzender des Kirchenvorstands der Gemeinde.

Denn die Kirche und das zugehörige Pfarrhaus liegen am Hang, sind nur über viele Treppenstufen zu erreichen. „In den 60er Jahren hat keiner daran gedacht, dass auch gebrechliche Menschen zur Kirche wollen“, bedauert Stadtdechant Bruno Kurth, der den Prozess begleitet.

Heinz Brak, ebenfalls im Kirchenvorstand, berichtet, beim Bau der Kirche sei man davon ausgegangen, dass die Siedlungen Eschensiepen und Laaken noch wachsen. „Diese Expansion hat nicht stattgefunden.“ Heute gehören 290 Haushalte zum Einzugsgebiet der Kirche. Viele Gemeindemitglieder besuchten Gottesdienste in Kirchen der Umgebung, die leichter zugänglich sind.

Der Kirchenvorstand hat vor einiger Zeit den Antrag auf Profanierung — die Entweihung der Kirche — beim Erzbistum Köln gestellt. Die Absprachen sind nun soweit fortgeschritten, dass man über eine neue Nutzung nachdenken kann. Denn für Profanierung müssen die Gremien auch dem Konzept für die Folgenutzung zustimmen.

Doch bisher ist keine neue Nutzung in Sicht. Eine extra beauftragte Architektin fand keine Interessenten für den Bau (32 Meter lang, 10 Meter breit, 6 bis 10 Meter hoch). Deshalb geht die Gemeinde nun an die Öffentlichkeit. Und hofft auf Vorschläge.

Sie wünscht sich ein Konzept, mit dem der Turm der alten Kirche und darin eine kleine Kapelle erhalten wird. Das Kirchenschiff könnte zum Beispiel für Wohnungen genutzt werden. Auch ein Abriss ist denkbar. Die Zukunft des Pfarrhauses mit Gemeindesaal und zwei Wohnungen ist ebenfalls offen. Es steht leer, seit klar ist, dass die Kirche aufgegeben werden soll. Über einen Verkaufspreis hat sich die Gemeinde noch keine Gedanken gemacht. „Es wird wohl nur ein Grundstückspreis sein“, so Penk.

Wer Interesse oder Anregungen hat, kann sich im Pfarrbüro unter Telefon 62 65 15 melden oder per Mail an

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