Neue Kultur-GmbH: Stadt will 400.000 Euro einsparen

Die Gründung einer Wuppertaler Orchester- und Bühnen GmbH (WOB) soll keine Auswirkungen auf das künstlerische Angebot haben.

Wuppertal. Eine neue Kulturgesellschaft soll den Haushalt entlasten: Rund 400.000 Euro möchte die Stadt jährlich einsparen, indem die Wuppertaler Bühnen und das Sinfonieorchester enger zusammenrücken. Dies soll keine Auswirkungen auf das künstlerische Angebot haben, wie Kulturdezernent Matthias Nocke auf WZ-Nachfrage betonte.

Die 400.000 Euro, die Nocke am gestrigen Mittwochabend im Kulturausschuss nannte, könnten auf administrativer Ebene eingespart werden — das hofft zumindest die Stadt. „Durch die Zusammenfassung der beiden Kultureinrichtungen unter einem organisatorischen Dach sollen Synergieeffekte vor allem im Verwaltungsbereich genutzt werden“, heißt es in einem Bericht, der dem Kulturausschuss im Rathaus vorgelegt wurde. In bestem Amtsdeutsch heißt es weiter: „Mit dem Beschluss zum Haushaltssanierungsplan 2012-2021 ist gleichzeitig ein Grundsatzbeschluss zur Gründung einer gemeinsamen Kulturgesellschaft von Wuppertaler Bühnen und Orchester vollzogen worden.“

Mit anderen Worten: Grundsätzlich steht der Plan, nun geht es ans Eingemachte. Über Details will jedoch kaum jemand sprechen — schließlich dürften neben der neuen Aufteilung von Verwaltungsaufgaben auch konkrete Stellen zur Diskussion stehen. Nocke formuliert es so: „Wenn wir einen Generalmusikdirektor haben, brauchen wir in der Oper keinen Chef-Dirigenten.“ Womit Nocke auf die Stelle von Hilary Griffiths anspielt: Der Brite, seit 2009 Chef-Dirigent im Opernhaus, verlässt die Wuppertaler Bühnen. Wie die WZ bereits berichtete, gibt der 62-Jährige nur noch bis zur Sommerpause den Takt vor.

Dass es einen Nachfolger geben könnte, klingt eher unwahrscheinlich. Denn: Wie die WZ ebenfalls berichtete, laufen die Vertragsverhandlungen mit Toshiyuki Kamioka auf Hochtouren. Es ist längst kein Geheimnis mehr: Der derzeitige Chef-Dirigent des Sinfonieorchesters soll Generalmusikdirektor werden. Und wie geht es nun weiter? Ursprünglich war geplant, dass der Rat noch vor der Sommerpause einen so genannten „Durchführungsbeschluss“ fasst, um die Kulturgesellschaft auf den Weg zu bringen. Inzwischen geht die Verwaltung jedoch davon aus, dass eine entsprechende Entscheidung erst in der Ratssitzung am 12. November fallen dürfte (siehe Kasten).

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