Neue Initiative gibt den Kampf ums Schauspielhaus nicht auf

100 Teilnehmer demonstrierten mit Musik und Reden vor dem geschlossenen Gebäude.

Wuppertal. Der Flyer in Postkartenform, der verteilt wird, hat es in sich: „Betreten der Bauschstelle verboten“ prangt auf dem gelben Schild über der Fotografie des Schauspielhauses. Und das befürchten sie tatsächlich, dass das traditionsreiche Haus weder als Tanzzentrum Pina Bausch noch als Von der Heydt-Museum genutzt werden wird, sondern im Dornröschenschlaf verrottet, bis nur noch ein Abriss in Frage kommt.

Die Schauspielhaus Wuppertal Initiative lud am Mittwochabend zu einem denkwürdigen 47. Geburtstag vor dem Schauspielhaus: Erinnern wollte sie an die Eröffnung am 25. September 1966, bei der Heinrich Böll seine bemerkenswerte Rede „Die Kunst muss zu weit gehen“ hielt. „So kann das nicht weitergehen“, sagte Initiator Stephan Rieck, „wir fordern, dass das Gebäude mit integriertem Schauspiel-Betrieb wieder als ein Haus der Kultur betrieben wird.“

Dafür setzten sich auch zahlreiche Redner ein: Engagierte Bürger, der Wuppertaler Schriftsteller Roland Hoja, die Wuppertaler Politiker Bernhard Sander (Die Linke) und Peter Vorsteher (Die Grünen). Stephan Riek verlas zudem Grußworte von Holk Freytag, der 1988 erfolgreicher Intendant der Wuppertaler Bühnen wurde, und von Ästhetik-Professor Bazon Brock.

Ein Vertreter der Wählergemeinschaft für Wuppertal zweifelte an, ob das Brandschutz-Gutachten, das zur Schließung führte, genügend fundiert war. Stephan Rieck, der die Veranstaltung als „neuen Versuch, das Haus für die Kultur zu retten“, wertete, hatte zur Teilnahme aufgerufen. Etwa 100 Interessierte folgten ihm, um auch der Musik der Gruppe „Fortschrott“ zu lauschen, Kürbissuppe und die Geburtstagstorte, die das Café Grimm spendete, zu kosten. Besucherin Gabriele Hain: „Wir Bürger könnten einen Beitrag leisten, es müsste aber ein Konzept geben.“

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