Wuppertal Neue Döppersberg-Wache: Die Zeit wird knapp

Die Polizei muss bis Ende 2017 aus dem Köbo-Haus ausziehen. Bis dahin soll eine neue Immobilie angemietet und umgebaut werden. Zurzeit prüft die Polizei mehrere Angebote.

Wuppertal: Neue Döppersberg-Wache: Die Zeit wird knapp
Foto: Peter Sondermann/www.city-luftbilder.de

Wuppertal. Ende 2017 laufen die Mietverträge im Köbo-Haus aus. Eine der betroffenen Mietparteien ist die Wuppertaler Polizei, die bei der Suche nach einem neuen Standort für ihre Döppersberg-Wache bisher noch nicht fündig geworden ist. „Die Entscheidung soll bis zum Oktober oder November 2016 gefallen sein, denn zum 1. Januar 2018 müssen wir aus dem Köbo-Haus ausgezogen sein“, sagt Polizeisprecherin Hanna Meyerratken.

Die Zeit wird knapp: Das Köbo-Haus hat den Besitzer gewechselt. Der Investor Signature Capital, der auf dem Döppersberg zurzeit mit Hochdruck das fünfstöckige Geschäftshaus für die Modekette Primark baut, will im Köbo-Haus Ladengeschäfte einrichten. Daher wurden die bestehenden Mietverträge frühzeitig gekündigt.

Dass die Döppersberg-Wache ersatzlos geschlossen wird und die Wache Hofkamp ihre Aufgaben übernimmt, schließt Hanna Meyerratken kategorisch aus. Das sei aber nicht erst seit den jüngsten Anschlägen und Amokläufen in Bayern vorgesehen. „Die aktuellen Entwicklungen haben unsere Planungen nicht beeinflusst. Wir haben von vorneherein erklärt, dass wir mit der neuen Wache in der Nähe des alten Standortes bleiben werden“, sagt Hanna Meyerratken.

„An einem Brennpunkt wie dem Döppersberg muss die Polizei dominant auftreten“, fordert der Landtagsabgeordnete Rainer Spiecker (CDU) und hofft auf schnelle Lösungen. Spiecker hatte die Idee einer Bahnhofswache als Ergänzung zur Polizeiwache Döppersberg zur Diskussion gestellt. Dort könnten sich jeweils ein Beamter der Bundes- und Landespolizei sowie ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Aufgaben teilen. In einem Brief an NRW-Innenminister Ralf Jäger hatte Spiecker diesen Vorschlag gemacht. Von der Antwort Jägers ist er enttäuscht. „Jäger hat lediglich zugesagt, diesen Vorschlag zu prüfen“, so Spiecker. Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher bezweifelt, dass sich der Vorschlag wegen der unterschiedlichen Bundes- und Landesvorschriften finanzieren und umsetzen lässt.

Ende 2018 soll der Umbau des Verkehrsknotenpunkts Döppersberg abgeschlossen sein. Dann dürfte das neue Stadtzentrum viele Passanten zusätzlich anlocken. Gerade an Orten wie dem neuen Döppersberg und am Hauptbahnhof spielt die Sicherheitsfrage eine wichtige Rolle. Die Alte Freiheit, die Fußgängerzone, den Döppersberg und den Hauptbahnhof deckt die bestehende Wache im Köbo-Haus ab. Politiker von SPD und CDU hatten die Wuppertaler Polizei daher aufgefordert, für die neue Wache einen möglichst zentralen Standort zu wählen, um rund um die Uhr präsent zu sein.

Zurzeit sondiert die Wuppertaler Polizei einige Mietangebote. Sie müssen mit den Preisvorstellungen des NRW-Innenministeriums in Einklang gebracht werden. Das ist nicht unproblematisch in einer begehrten Innenstadtlage.

Das Angebot der Stadt, die Polizeiwache mit dem Café Cosa in einem Neubau im Wupperpark Ost am Brausenwerth unterzubringen, hatte die Polizei abgelehnt, weil sie nicht bis Ende 2018 auf die Fertigstellung des geplanten Neubaus warten will.

Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher hatte zudem den Bezug eines Zwischenquartiers mit dem Hinweis auf die vielfältigen logistischen Herausforderungen abgelehnt. So werden für die Wache rund 340 Quadratmeter benötigt, es muss eine Arrestzelle vorhanden sein und Kellerräume, in denen Schusswaffen gelagert werden können. Außerdem muss die Möglichkeit bestehen, mit einem Streifenwagen vorzufahren. Und zu nahe ander Wache Hofkamp sollte die neue Wache auch nicht liegen.

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