Planung Netto-Markt in Wuppertal-Cronenberg: Bezirksvertreter verärgert

Cronenberg · Die Planung für den neuen Netto-Markt an der Hauptstraße in Cronenberg war erneut Thema in der Bezirksvertretung (BV). Architekt Markus Rathke stellte die Planung nach einer Online-Präsentation im Juni nun live vor.

 So soll der neue Netto aussehen.

So soll der neue Netto aussehen.

Foto: CEV / RATHKE Architekten BDA

Das Projekt erhielt unterschiedliche Wertungen. Verärgert sind die Bezirkspolitiker, weil der Stadtentwicklungsausschuss bereits der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens zugestimmt hat.

Für einen größeren und moderneren Markt soll auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße ein Gebäudekomplex entstehen, zu dem nicht nur der Discounter im Erdgeschoss gehört, sondern auch insgesamt 26 Wohnungen in zwei zweistöckigen Riegeln auf dem Dach des Discounters sowie in einem Extra-Gebäude. Markus Rathke erläuterte engagiert, wie gut sich die Gebäude in ihr Umfeld einfügen.

In das vierstöckige Einzelgebäude an der Ecke Hauptstraße/Amboßstraße soll im Erdgeschoss eine Bäckerei mit Café einziehen. Ein größeres Gebäude an der Straße und flachere Gebäude auf dem weiteren Gelände seien die typische Struktur in Cronenberg. Der schwarze Putz solle an Schiefer erinnern, die weißen Elemente wie Aufzüge und Blenden an weiße Zier-Elemente an bergischen Häusern. Das Grün der bergischen Fensterläden solle aber nur als Grün von Pflanzen auftauchen. Er wies auf die Sonnenausrichtung, begrünte Dächer, Balkone und Terrassen hin sowie die schallgeschützte Gasse für die Netto-Lieferwagen.

Grüne loben die „Hybrid-Lösung“

Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff (SPD) erklärte, sie sehe das Projekt nun etwas positiver als bei der ersten Präsentation. Michael-Georg von Wenczowsky (CDU) kritisierte erneut die Größe des Gebäudes und, dass die Einfahrt in das Parkdeck von der Amboßstraße zu Verkehrsproblemen führen werde. CDU-Stadtverordneter Holger Reich lobte den Ansatz eines Dorf-Eingangs, kritisierte aber die Optik und fragte nach Photovoltaik und E-Ladestationen. Auch Oliver Wagner (SPD) fragte nach Energieeffizienz und Angeboten für die Elektromobilität. Dirk Wallraff von den Grünen erklärte: „Wir sind voll überzeugt von dem Projekt.“ Er lobte die „Hybrid-Lösung“, die Mischung aus Einzelhandel und Wohnen.

Längere Diskussionen gab es zu der Frage, ob der Stadtentwicklungsausschuss am 26. August schon beschließen durfte, den Bebauungsplan auf den Weg zu bringen - bevor die BV ihr Votum abgab. Stadtkämmerer Johannes Slawig erläuterte als Verwaltungsvertreter, es genüge, dass die BV Gelegenheit dazu hatte. Die BV hatte das Projekt bereits diskutiert, aber wegen Beratungsbedarf den Beschluss vertagt.

Die Bezirkspolitiker sind jedoch der Meinung, dass der Ausschuss erst beschließen darf, wenn die BV einen Beschluss gefasst hat. Sie folgten daher mehrheitlich dem Antrag von Heinz-Georg Zehnpfennig (Linke), die Frage der Präsidentin der Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde zur Prüfung vorzulegen.

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