Nebelparder-Nachwuchs: Zoologische Sensation im Wuppertaler Zoo

Nach 29 Jahren gibt es endlich wieder Nachwuchs bei den Nebelpardern. Zum ersten Mal sind zwei Weibchen dabei.

Wuppertal. Etwas scheu blicken sie dem Presseaufgebot, das ihnen zu Ehren angerückt ist, noch entgegen. Aber schon nach ein paar Minuten toben die sie schon, ausgelassen durch ihr Freigehege im Wuppertaler Zoo: die drei jungen Nebelparder, ein Männchen und zwei Weibchen. Bereits im September 2009 sind sie zur Welt gekommen, doch erst heute wurden sie der Öffentlichkeit vorgestellt - als zoologische Sensation.

Erstmals in der 130-jährigen Geschichte des Wuppertaler Zoos gibt es nämlich weiblichen Nachwuchs bei den Nebelpardern - und dann gleich doppelt. Die letzten Neugeborenen dieser Katzenart gab es in Wuppertal vor 29 Jahren. Nur in sehr wenigen deutschen Zoos können Besucher die in Südostasien beheimateten Nebelparder bewundern.

Ohnehin ist über die Tiere wenig bekannt: Nebelparder sind sehr scheu und nachtaktiv. Deshalb hat sich Mutter Leythi auch nach der Geburt mit ihren Kleinen zunächst in der Wurfbox versteckt. Die ersten Monate haben Mutter und Nachwuchs in einem Hinterraum, der für die Besucher nicht einsehbar ist, verbracht. Erst, als sie sich sicher fühlte, ist Leythi mit ihrem Nachwuchs ins Gehege gezogen.

Die Nebelparder zählen zu den besten Kletterern unter den Großkatzen - und das beweisen die drei Wuppertaler Jungtiere auch. Mit ihren langen Krallen sind sie zu akrobatischen Übungen fähig, klammern sich mit den Hinterpfoten am Baum fest und hängen kopfüber im Gehege.

Nebelparder verhalten sich ganz untypisch für Raubkatzen. So müssen sie innerhalb der ersten zwölf Monate mit ihrem zukünftigen Partner zusammen geführt werden, sonst vertragen sich Männchen und Weibchen nicht mehr. Und während bei Löwe, Tiger und Co. Männchen getrennt von Weibchen und Jungtieren gehalten werden, sind Nebelparder-Männchen fürsorgliche Väter. So war das Wuppertaler Männchen Kapurs bei der Geburt dabei und kümmert sich auch danach fürsorglich um seinen Nachwuchs.

Bis zum Sommer muss sich Wuppertal dann aber von den kleinen Pardern trennen. Wohin sie dann kommen, steht noch nicht fest. Das ist auch der Grund warum die Pfleger ihnen kein Namen geben. "Sonst würde eine zu enge Bindung entstehen", sagt Pflegerin Janis Dormagen.

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