Nasenbruch: Prostituierte bekommt 3000 Euro

29-Jähriger zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Wuppertal. Im Streit um die Bezahlung soll ein 29-Jähriger in einem Bordell an der Wesendonkstraße vor einem Jahr handgreiflich geworden sein. Laut Anklage hat der Mann die Frau (24) mit Kopfnüssen unter anderem die Nase gebrochen. Am Donnerstag verurteilte das Amtsgericht den Mann wegen räuberischer Erpressung und Körperverletzung zu zweieinhalb Jahren Haft. Zudem muss er 3000 Euro Schmerzensgeld an die 24-Jährige zahlen.

Laut Gericht hatte der zur Tatzeit alkoholisierte Mann damals bereits 60Euro für eine halbe Stunde gezahlt, wollte aber länger bleiben. Als die Frau die dafür fälligen 30Euro als Nachzahlung verlangt habe, sei die Lage - offenbar auch wegen sprachlicher Probleme - eskaliert.

Der Angeklagte sagte vor Gericht, er sei von der Frau mit einem Messer angegriffen worden. Dem widersprachen Bodyguards des Etablissements. Man habe den gewalttätigen Mann zu Boden bringen müssen.

Das Gericht stützte sich auch auf die vom Krankenhaus bestätigten Verletzungen der 24-Jährigen. Sie waren der einzige objektive Beweis für den Angriff, zeugten von "gewichtiger" und "scharfer" Brutalität, wie es am Donnerstag hieß. Die Frau war wochenlang arbeitsunfähig. Wie der Angeklagte - er lebt als Asylbewerber in Apolda (Thüringen) - die 3000 Euro Schmerzensgeld aufbringen will, blieb unklar. Der Mann ist auf freiem Fuß, das Urteil noch nicht rechtskräftig.

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