Nächster Fund: Stabbombe an der Marpe

WZ-Leser war gewarnt und informierte die Polizei über das Fundstück in seinem Garten.

Wuppertal. Schon vor zwei Wochen hatte Martin Voß bei Baggerarbeiten in seinem Garten an der Marpe diese merkwürdige, sechskantige Eisenstange aus dem Boden geholt. „Mein erster Eindruck war: Das ist Schrott. Ich habe das Teil dann einfach zur Seite gelegt“, erklärt Voß. Erst als er über den jüngsten Bombenfund in der Westdeutschen Zeitung las und neben dem Artikel das eher unscheinbare Abbild einer Bombe sah, kam bei ihm ein Verdacht auf. Sofort alarmierte er die Polizei.

Soweit habe Herr Voß alles richtig gemacht, sagte Polizeikommissar Daniel Mingeleers am Montag. Sobald ein Sprengkörper identifiziert sei, sei es besonders wichtig, ihn in Ruhe zu lassen, eine großzügige Sperrzone einzurichten und sofort die Polizei zu verständigen. Auch das Ordnungsamt war am Montagmittag angerückt, denn zu den Kernaufgaben der Behörde gehört auch die Gefahrenabwehr. Konkret auch die Abwicklung von Bombenfunden. „Die Leute sollten aufmerksamer sein, wenn sie etwas Unbekanntes entdecken“, mahnt Can Dündar vom Ordnungsamt Wuppertal. Er weiß um die Schwierigkeiten, eine Jahrzehnte alte Bombe zwischen Lehm und Gestein zu erkennen.

Auch in diesem Fall war es empfehlenswert, mit bergischer Gelassenheit auf den Kampfmittelraumdienst zu warten, der inzwischen auf dem Weg von der Landeshauptstadt war. Dann ging alles ganz schnell. Die Bombe wurde als Stabbrandbombe identifiziert und sofort fachmännisch entsorgt.

Obwohl solche Bomben kleinerer Art seien, seien sie nicht als grundsätzlich ungefährlich einzustufen, erklärt Jost Leisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland. Stabbrandbomben seien im Krieg in Paketen von 120 bis 140 Stück abgeworfen worden und seien deshalb noch relativ oft zu finden. Bei einem Fund seien eine Kennzeichnung des Fundorts, Sicherheitsabstand und Alarmieren der Behörden geboten. Der Finder sollte aber keinesfalls selbst das Fundstück in die Hand nehmen und abtransportieren — wie es zuletzt am Wochenende geschehen war.

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