Nacktfotos: Handy-Epresser zum Haftrichter

Wie sich ein einschlägig bekannter Wuppertaler 30 Euro "verdienen" wollte.

Wuppertal. Die Zeiten, in denen Handys tatsächlich nur zum Telefonieren benutzt werden konnten, sind lange vorbei. Mittlerweile dienen die Geräte als Spielkonsole und vor allem als Fotoapparat im Mini-Format. Lustiges, Privates und sehr Intimes lässt sich da prächtig speichern und natürlich jederzeit ansehen.

Umso unruhiger wurde ein 20 Jahre alter Wuppertaler, als er zu Beginn der Woche feststellen musste, dass sein Mobiltelefon verschwunden war. Der junge Mannes machte sich auf die Suche und griff zu einem altbewährten Trick: Von einem anderen Apparat rief er sein verschwundenes Handy an. Zunächst ohne Ergebnis. Erst am Donnerstag nahm jemand das Gespräch an und beendete es sofort wieder.

Wenig später eine SMS. Der Inhalt: ein klarer Erpressungsversuch. Entweder zahle der 20-Jährige 30 Euro "Finderlohn", oder auf dem Handy gespeicherte intime Bilder von ihm und seiner Freundin landeten umgehend im Internet.

Eine unangenehme Vorstellung. Per SMS ließ sich der 20-Jährige schließlich auf einen Übergabetermin in Elberfeld ein, hatte allerdings längst die Polizei informiert. Prompt schnappte die am Freitagmorgen einen 22-Jährigen. Die Fahnder musste gar nicht bis zur Übergabe warten. Der Mann habe sich am vereinbarten Treffpunkt höchst verdächtig benommen. Bei der Durchsuchung des 22-Jährigen fand sich besagtes Handy.

Der junge Mann - er steht unter Betreuung - gab postwendend zu, im illegalen Auftrag eines 21 Jahre alten Bekannten unterwegs gewesen zu sein. Auch den nahm die Kripo wenig später fest und landete offenbar einen Treffer: Jener 21-Jährige soll bereits wegen schwerer räuberischer Erpressung und Nötigung negativ in Erscheinung getreten sein. Die Nacht verbrachte er im Polizeigewahrsam. Am Samstag soll er dem Haftrichter vorgeführt werden. Sein 22 Jahre alter Komplize wurde in die Obhut seines Betreuers gegeben.

Die gute Nachricht: Die Polizei konnte das verlorengegangene Handy mittlerweile dem rechtsmäßigen Besitzer zurückgeben. Die Ermittlungen dauern an.

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