Nach dem Böllerwurf ist der WSV im Schockzustand

Fans sorgen beim Auswärtsspiel in Homberg für einen Eklat. Dem Verein droht nun eine harte Geldstrafe.

Nach dem Böllerwurf ist der WSV im Schockzustand
Foto: Keil, Kurt

Wuppertal. Ein Knall, ein angstvoll flüchtender Linienrichter sowie der daraus resultierende Spielabbruch von Schiedsrichter Daniel Schächner haben dem Wuppertaler SV am Samstagnachmittag enormen Schaden zugefügt. Weniger der zu erwartende Abzug des durch das 1:1 (1:0) beim VfB Homberg erreichten Punktes als der Imageverlust in der Niederrheinliga dürfte für den WSV fatale Folgen haben. „Der Schaden, der jetzt entsteht, ist riesengroß“, sagte Peter Pelke, der Vorsitzende des Ehrenrates, sichtlich schockiert im Klubheim des VfB Homberg.

Nach dem Böllerwurf ist der WSV im Schockzustand
Foto: Keil, Kurt

Dies war zuvor verschlossen und die Pressekonferenz abgesagt worden. Blanke Angst herrschte bei den Duisburger Gastgebern, nachdem in der 90. Minute aus dem WSV-Fanblock ein Böller aufs Spielfeld geflogen und neben einem Linienrichter explodiert war. WSV-Sportvorstand Achim Weber verließ nach dem Vorfall ebenfalls rasch das Stadion. Erst später sagte er dann: „Ich fordere den Täter auf, das Rückgrat zu haben, sich zu stellen und noch mehr Schaden vom Verein abzuwenden.“

Wuppertal gegen Homberg nimmt ein unschönes Ende
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Vorstand und Verwaltungsrat des WSV kündigten am Sonntag an, Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. „Der WSV unterstreicht mit dieser Maßnahme, dass er das Verhalten einiger weniger aus dem Gästeblock verurteilt“, hieß es in der Mitteilung — und weiter: „Der Einsatz eines Knallkörpers auf einem Fußballplatz ist gefährlich und daher völlig zu Recht verboten.“ Jetzt gehe es darum, die Schuldigen zu finden, damit so ein Vorfall sich nicht wiederhole.

Eine Geldstrafe dürfte für den WSV aber unausweichlich sein — eine Strafe, die der klammen Kasse des Vereins weh tun dürfte und für die der WSV daher gern den Täter in Regress nähme. Dieser stand Beobachtern zu Folge recht weit oben auf der Tribüne — er ist daher wohl eher nicht den Ultras zuzuordnen, die weiter unten mit ihren Gesängen und den vielen rot-blauen Fähnchen fast das gesamte Spiel über für gute Stimmung gesorgt hatten.

Eben bis zur verhängnisvollen 90. Minute, als der ehemalige WSV-Verteidiger Thomas Schlieter für Homberg das 1:1 erzielte. Im Anschluss bauten sich einige Spieler des VfB mit provozierenden Gesten vor dem WSV-Block auf, was dort aggressive Stimmung sorgte. Kurz darauf flog der Böller.

„Die Provokationen sind zu verurteilen. Sie entschuldigen aber nicht, was dann passiert ist“, sagte Stürmer Dennis Schmidt, der wegen eines Infektes nicht auf dem Feld gestanden hatte. Auch Peter Pelke meinte: „Das war sicher nicht die feine Art, rechtfertigt aber in keiner Weise einen Böllerwurf.“

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