Justiz : Nach Angriff auf TV-Team in Wuppertal: Prozess am Amtsgericht
Wuppertal Während einer Reportage über dubiose Methoden von Gebrauchtwagenhändlern in Wuppertal soll ein Kamerateam eines TV-Senders angegriffen worden sein.
Vor dem Wuppertaler Amtsgericht hat am Dienstag, 19. September, erneut der Prozess gegen zwei Männer (beide 33) begonnen, denen ein Angriff auf einen Kameramann von Sat.1 vorgeworfen wird. Ein Team des Senders hatte im Oktober 2018 unangemeldet ein Autohaus an der Hatzfelder Straße in Wuppertal betreten, um dort einen Beitrag zu drehen.
Mitarbeiter des Hauses sollen sie hinausgeschickt und die beiden Angeklagten den Kameramann dann angegangen haben. Laut Anklage sollen sie versucht haben, ihm die Kamera zu entreißen, sie sollen ihn auf ein Auto gedrückt, ihn zu Boden gestoßen, geschlagen und getreten haben. Der heute 55-jährige Kameramann trug Prellungen und Hämatome sowie ein gebrochenes Handgelenk davon. Er leidet nach eigenen Angaben bis heute unter den psychischen Folgen des Vorfalls, ist nicht mehr arbeitsfähig. In seiner Aussage als Zeuge erklärte er, er sei in dem Moment, als er auf das Auto gedrückt wurde und sich nicht von den Gurten seiner Kamera befreien konnte, in Panik geraten: „Ich hatte Todesangst.“
Einer der Angeklagten widersprach der Anklage: „Es hat sich nicht so abgespielt, ich habe ihn nicht geschlagen oder getreten.“ Der zweite Angeklagte wollte sich nicht äußern. Der Prozess hatte bereits im April begonnen, wurde dann aber vor der Urteilsverkündung abgebrochen, weil einer der Angeklagten erkrankt war. Weil eine Fortsetzung nicht möglich war, muss der Prozess nun erneut beginnen.