Gastronomie „Mykonos“ kämpft gegen das Kneipensterben

Heckinghausen. · Viktoria und Takis Valavanis feiern das 20-jährige Bestehen ihres Lokals in Heckinghausen.

 Takis Valavanis kann sich auf viele Stammgäste verlassen. Doch er merkt auch, dass die Kneipenszene in Wuppertal seit Jahren im Wandel ist.

Takis Valavanis kann sich auf viele Stammgäste verlassen. Doch er merkt auch, dass die Kneipenszene in Wuppertal seit Jahren im Wandel ist.

Foto: Schwartz, Anna (as)

20 Jahre wurde die Eckkneipe „Mykonos“ an der Heckinghauser Straße 200 Anfang der Woche alt. Grund genug für Viktoria und Takis Valavanis, dieses Jubiläum gebührend mit kostenfreiem Buffet und Getränken zu feiern. „In den 20 Jahren, die wir hier sind, haben allein in Heckinghausen rund 20 Kneipen zugemacht“, berichtet Takis Valavanis (57). Und auf die Frage, wieso gerade sein „Mykonos“ überlebt hat, meint er nur achselzuckend: „Da müssen Sie schon unsere Gäste fragen“.

Doch die Antwort kennt Stammgast Lothar Kümmel (79). „Ganz einfach, weil Sie keine freundlicheren Menschen finden werden als Viktoria und Takis“, beschreibt er das Erfolgsgeheimnis der beiden Griechen, die vorher keine gastronomischen Erfahrungen hatten, aber dafür die Fähigkeit, gerne mit Menschen umzugehen. Takis Valavanis hatte vorher bei Luhns und bei dem Heckinghauser Gummisohlenhersteller Schomburg und Graf gearbeitet, ehe er den Wunsch hatte, etwas ganz anderes zu machen. Er pachtete die Eckkneipe mit dem urigen Tresen, die in grauer Vorzeit mal eine Polizeiwache gewesen war. Das positive Naturell, passend zur gemütlichen Kneipenatmosphäre, bescherte den beiden schnell viele Gäste, die den Service des Hauses und die freundliche Bedienung zu schätzen wussten.

Service des Hauses? Das sind unter anderem die drei großen Fernsehschirme, über die per Sky die Bundesliga- und Champions League-Spiele flimmern. Lieblingsvereine in Heckinghausen? Natürlich Dortmund und Schalke, auch wenn die BVB-Schlappe am Samstag beim Aufsteiger Union Berlin die Fans in Schwarz-Gelb bitter schmerzte.

Da halfen nur ein paar Bier extra, wobei die Gäste zwischen sechs Sorten vom Fass wählen dürfen. „Für Sky zahle ich im Monat 700 Euro. Um die wieder herein zu bekommen, müsste ich schon rund 1000 Bier zusätzlich verkaufen“, meint der fröhliche Gastwirt, der auch zugibt, dass das seinerzeit verhängte Rauchverbot viel Umsatz gekostet habe. „Aber meine Frau sagt, dass wir jetzt gesünder leben und dass es jetzt sauberer ist“, hat er die positiven Seiten im Blick. „Wenn ich von den drei Spielautomaten in Kürze einen abgeben muss, dann wird der Umsatz weiter herunter gehen“, ahnt Valavanis.

Doch da er allmählich ein Alleinstellungsmerkmal in der Heckinghauser Kneipenszene hat, sieht er mit seiner Frau gute Überlebenschancen. Wie sagte doch Lothar Kümmel? „Hier trifft man nette Leute, hier wird Skat und Dart gespielt und geknobelt. Das ist einfach eine herrliche Kneipe, in die man jeden Tag gern geht.“

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