Musikalische Reise: 50 Jahre türkische Einwanderung

Elberfeld. 50 Jahre sind in diesem Jahr vergangen, seit auf der Basis eines offiziellen Vertrages zwischen beiden Ländern erstmals Arbeitskräfte aus der Türkei für Unternehmen in Deutschland angeworben wurden.

Damit begann eine facettenreiche Geschichte. Unter dem Titel „Die musikalische Reise — 50 Jahre Einwanderung“ machte ein Konzert im Rahmen des Wuppertaler Türkei-Festivals diese Geschichte am vergangenen Samstag erlebbar.

Dabei fügten sich Gegenpole wie europäische und türkische Musik oder Klassik und Moderne wie auch verschiedene Generationen im Kreis der Aufführenden und im Publikum zu einem harmonischen und grenzüberschreitenden Ganzen zusammen. Das galt auch für das Turkish Airlines Chamber Orchestra, in dem Musiker aus verschiedenen Nationen zusammenwirken, und den Chor 2000 aus Erftstadt-Lechenich, die unter Leitung von Betin Günes, das Programm präsentierten.

Der Komponist, Pianist und Dirigent war mit einigen Eigenkompositionen sowie mit Bearbeitungen traditioneller Lieder aus Istanbul für den türkischen Teil des Programms verantwortlich. Dazu gab es die Ouvertüre aus Wilhelm Tell von Rossini, den ersten Satz der 5. Sinfonie von Beethoven und Ausschnitte aus der Nussknacker-Suite von Tschaikowski.

Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ das Junge Harfen-Ensemble Köln/Hürth mit einer spannenden Aufführung von „A Fresca“ von Bernard Andrès. Besonderen Widerhall im Publikum fanden zudem die für das große Orchester bearbeiteten traditionellen Lieder, die den einen oder anderen zum Mitwippen oder -singen anregten. Hier wäre der Funke sicher noch mehr übergesprungen, wenn mehr Zuhörer den Weg in die Stadthalle gefunden hätten.

So ging nach gut zweieinhalb Stunden und einer Zugabe mit einem langem Applaus ein Konzert zu Ende, das sein Ziel, Grenzen zu überwinden und Menschen unterschiedlicher Kulturkreise zusammenzuführen, zweifelsohne erreicht hatte.

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