Wuppertal : „Musik im Nordpark“ feiert 90 Jahre Wuppertal
Wichlinghausen. Am Samstag und Sonntag gibt es Bands kostenlos unter freiem Himmel. Der zweite Tag steht im Zeichen des Stadtjubiläums.
Es soll eine Art Geburtstagsgeschenk werden, kündigt Merten Durth, der Mitorganisator des Festivals „Musik im Nordpark“ an. „Für Wuppertal.“ Am kommenden Wochenende findet die Veranstaltung zum vierten Mal statt — und der zweite Tag steht ganz im Zeichen des 90. Geburtstages unserer Stadt.
Musik und Programm gibt es aber natürlich Samstag und Sonntag, und wie immer umsonst und draußen. „Ohne Sponsoren geht das natürlich nicht“, sagt der kommissarische Vorsitzende des Nordstädter Bürgervereins, Michael Schulte. „Für unseren Verein ist das viel Geld.“ Eintritt zu nehmen sei aber auch kein Thema, betont sein Vorstandskollege Peter Ehm. „Wie sollen wir das auch machen?“, fragt er. Denn dann müsste man auch für Absperrungen sorgen, zum Beispiel durch Bauzäune. „Das wollen wir aber natürlich nicht“, betont Ehm, der sich da mit Schulte und Durth einig ist. Denn der Nordpark ist nicht nur Raum für die Veranstaltung, sondern auch eigentlicher Star des Festivals. „Die schönste Bühne Wuppertals“, sind die Macher überzeugt von der „tollen, entspannten Festivalatmosphäre“. Die habe dafür gesorgt, dass die ersten drei Auflagen von „Musik im Nordpark“ ein voller Erfolg waren. „Wir wollen uns ja auch bewusst verjüngen“, sagt Schulte. Das Festival soll auch Leute auf den Bürgerverein aufmerksam machen, die sonst mit ihm und seiner Arbeit wenig am Hut haben.
Die „jüngeren“ Besucher seien vor allem am Samstag angesprochen. Um 17 Uhr startet das offizielle Programm mit der Trommelgruppe aus der Grundschule Schützenstraße. Es folgt der Auftritt der Brassband Belakongo. Rhythmus, Energie gepaart mit traditioneller kongolesischer Musik, die unter die Haut und in die Beine geht, kündigt Durth, der sich vor allem um die Band-Auswahl kümmert, an.
Belakongo hat einen interessanten Hintergrund: Vor knapp neun Jahren kamen sechs Jugendliche aus einem Zentrum für Straßenkinder in Kinshasa, der Hauptstadt des Kongo, nach Wuppertal, um mit deutschen Jugendlichen Musik zu machen. Initiiert wurde der Kulturaustausch durch Winfried Walgenbach vom Haus der Jugend Barmen. Aus dem ursprünglich geplanten einmaligen Austausch entwickelte sich eine musikalische Freundschaft, die bis heute Bestand hat und zur Gründung einer eigenständigen Band in Wuppertal führte.
Weiter geht es unter anderem mit dem Philipp Humburg Trio und Blues und Funk. Humburg gilt als eines der größten Gitarren-Talente der deutschen Szene, so Durth in seiner Ankündigung. Bereits 2011 gewann der damals 18-Jährige den Bundeswettbewerb ,,Jugend musiziert’’, von 2011 bis 2012 war er Stipendiat am Music Institute in Los Angeles. Sein vielbeachtetes Debut-Album „HUAW“ präsentierte er im vergangenen Oktober beim Wuppertaler Jazzmeeting erstmalig im Rahmen seines vom Publikum gefeierten Auftritts.