Unterbarmen Musik am Fluss: Bachklänge locken an die Wupper

Unterbarmen. · Der einzige Stadtteil, der gleich fünf Bäche in die Wupper entlässt: Das ist Unterbarmen. Grund genug, diesen Fluss-Bezug zum Rahmen eines Rundgangs zu machen, mit Musik an jeder Mündung.

 Menelaos Petkos (im Vordergrund) und Bernhard Wagner spielten an der Wupper.

Menelaos Petkos (im Vordergrund) und Bernhard Wagner spielten an der Wupper.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Der einzige Stadtteil, der gleich fünf Bäche in die Wupper entlässt: Das ist Unterbarmen laut Heinz-Willi Riedesel, dem Vorsitzenden des dortigen Bürgervereins. Grund genug, diesen Fluss-Bezug zum Rahmen eines Rundgangs zu machen: Zusammen mit den Vereinen vom Rott und Kothener Busch führte der Weg vom Springer bis zum Böhler Bach - klingender Clou: Musik an jeder Mündung.

Menelaos Petkos, Schüler der Bergischen Musikschule, sorgte unterstützt von seinem Lehrer Bernhard Wagner dafür, dass der Gang außer informativ auch ein Hörvergnügen wurde. In Höhe der Mündungen bezog die Schar von etwa zwanzig Teilnehmern je Station, die freilich durch Pflanzen zum Teil verdeckt und nicht zu sehen waren. Bestens hörbar hingegen zeigten sich die Musiker und spielten Werke von Mozart, Weber und Camille Saint-Saëns, eigens gewählt für „Wasser-Qualitäten“ - sei es akustisch strömend, fließend oder auch mal tröpfelnd.

Der Ortsteil ist geprägt von der Wupper, doch seine Natur bietet auch Grünanlagen. Passend dazu war der Ausflug Teil der Quartiersgartenschau: Antonia Dinnebier, „QuGa“-Initiatorin, gab eingangs Auskunft am Container dieses Formats, das nach Unterbarmen auch in andere Quartiere wandert, um das Grün dort vorzustellen und auch für Anregungen bereit zu stehen. Ganz im Wortsinn von tragender Bedeutung war Kurt Reinartz, bekannt als „Atti“ von den Striekspöen und zudem von der nahen Buchbinderei: Der Vorsitzende des Bürgervereins Hatzfeld leistete spontan „Amtshilfe“ und hielt über die ganze Strecke einen drahtlosen Stablautsprecher zwischen Akteure und Zuhörer - beim Verkehrslärm sehr hilfreich.

Der Rundgang glich einer entspannten Tour für Externe, selbst wenn viele im Pulk das Quartier schon kennen mochten. Die Botschaft war klar und einleuchtend: Unterbarmen ist voll mit Sehenswertem.

Stellten die hübschen Musik-Intermezzi, quasi Widmung an den einzelnen Bach, die Poesie von Wasser heraus, wurde doch klar: Das nasse Element hat auch seine Tücken. Bei einem so vom Fluss bestimmten Ortsteil bleiben Überschwemmungen nicht aus: Zweimal, berichtete der Vereinschef, habe er selbst erlebt, wie etwa der Kothener Bach über die Ufer trat. Das sehe man lieber anders: „Lieblich plätschernd: In dieser Form empfangen wir den Kothener Bach immer gern“ - und ausnehmend lieblich war just dort gerade der Klarinetten-Vortrag daher gekommen.

Überhaupt die Stücke: „Sie sind harmonisch“, meinte Menelaos Petkos zur Frage nach der Titelauswahl in der reichen Klassik-Literatur, und weiter: „Mit der Musik kann man den Fluss richtig beschreiben.“ Dozent Wagner, im Hauptberuf übrigens Mitglied im Sinfonieorchester, ergänzte: „Einige der Stücke sind konkret von Flüssen inspiriert.“

Insgesamt zu den schönsten Eindrücken der Tour mochten denn auch diejenigen rund um die Musik zählen: Wenn die zwei sich auf einer Brücke oder neben einem Verkehrsschild einrichteten, kurz innehielten - um dann den jeweiligen Bach zum Klingen zu bringen.

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