Museumsbahnen von Kohlfurth nach Cronenberg - Frühlingsbote auf Schienen

Die Bergischen Museumsbahnen starten in eine besondere Saison.

Wuppertal. „Petrikshammer, nächster Halt: Petrikshammer“, ruft Zugbegleiter Wolfgang Berndt durch den Triebwagen 94 der Barmer Bergbahn, Baujahr 1928. Es ruckelt, der Zugführer beginnt zu bremsen. Wenn im Waldstück zwischen der Kohlfurther Brücke und Cronenberg Zugsignale ertönen, dann ist vielen Wuppertalern klar: Der Frühling kommt.

Seit Ostern sind die Triebwagen der Bergischen Museumsbahnen wieder in Betrieb. Wie auch im vergangenen Jahr rechnet der Museumsverein mit 30 000 Besuchern und zählt sich zu den am besten besuchten Museen in Wuppertal.

In diesen Tagen starten die 270 Mitglieder des Museumsvereins in eine besondere Saison: 1992 fuhr die erste Museumsbahn nach der Stilllegung der Strecke in den 1970er Jahren die Trasse nach Cronenberg hinauf. Mit an Bord: Der damalige Ministerpräsident Johannes Rau. Zum 20-jährigen Betriebsjubiläum soll das Straßenbahnfest an Pfingsten größer ausfallen, es soll mehr besondere Fahrzeuge zu sehen geben.

Der 19-jährige Tim Oelbermann startet unterdessen auch ohne die 20-Jahr-Feier in eine besondere Saison: Der 19-Jährige, der seit einem Jahr als Schaffner im Museumsverein mitarbeitet, macht derzeit eine Ausbildung zum Zugbegleiter. „Das Zugsignal musst du betätigen, wenn du sicher bist, dass alle Türen geschlossen sind“, erklärt Berndt seinem Lehrling. Nun ertönt eine Glocke durch die Museumsbahn. Sie nimmt ihre Fahrt wieder auf.

Nächster Halt Friedrichshammer. Die Sonne bricht sich ihren Weg durch die Wolken. Die achtjährige Catharina schaut mit ihren Geschwistern Alexander (10) und Constantin (5) begeistert durch das Fenster. Der Manuelskotten zieht vorbei. „Wir kommen jedes Jahr hier her“, sagt Vater Philip Grobel: „Das Museum ist eine schöne Kombi aus Technik, Tradition, Natur und Kinderprogramm“.

Auch Raimund Jünger sitzt im Zug. Der Betriebsleiter der Museumsbahn schaut ebenfalls erwartungsvoll auf die Saison: In den kommenden Monaten erwartet er die Entscheidung der Bezirksregierung, ob die restlichen 500 Meter von der Haltestelle Greuel nach Möschenborn befahren werden können. „Dann hätte die Bahn eine bessere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr“, sagt Jünger. Der Zug bremst ab. „Endstation Greuel“, ruft Berndt durch den Zug. Das könnte sich bald ändern.

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