Entsorgung Viele Container in Wuppertal werden als Müllplatz missbraucht

Wuppertal · Das Leergut darf eigentlich nicht neben den Behältern für Glas, Kartons und Co. abgestellt werden, doch daran halten sich die wenigsten. Dabei kann ein hohes Bußgeld auf die Müllentsorger zukommen.

 Diese Art der Entsorgung ist verboten: Wenn die Flaschen nicht mehr in den Container passen, müssen die Besitzer sie wieder mitnehmen.

Diese Art der Entsorgung ist verboten: Wenn die Flaschen nicht mehr in den Container passen, müssen die Besitzer sie wieder mitnehmen.

Foto: Fries/Stefan Fries

Container sollen die ordnungsgemäße Entsorgung und Weiterverwertung von Glas, Papier, Altkleidern und Elektroschrott sicherstellen. Leider halten sich viele Nutzer nicht an die Regel, dass sie ihr Recyclinggut nicht neben die Container stellen dürfen. Wenn diese voll sind, müssen sie Flaschen, Kartons und Co. wieder mitnehmen. Immer wieder entstehen „wilde Müllkippen“ an Containern, zuletzt etwa am Parkplatz an der Steinbeck.

Das Abstellen von Gegenständen neben den Sammelbehältern ist verboten, das musste sogar ein ranghoher Stadtmitarbeiter erfahren. Er hatte Kartons, die er nicht in einen Papiercontainer bekam, daneben gestellt. Weil seine Adresse auf den Paketen noch zu sehen war, konnte man ihn kontaktieren. Nun muss er ein Bußgeld bezahlen.

Die 440 Container für Glas, Papier, Altkleider und gebrauchte Elektrokleingeräte auf dem Wuppertaler Stadtgebiet werden zwei bis drei Mal pro Woche geleert, erläutert Andreas Spiegelhauer, Sprecher der AWG (Abfallwirtschaftsgesellschaft Wuppertal). Falle den Kollegen Bedarf auf, komme das Leerungsfahrzeug auch zusätzlich.

Das greift die Container per Kran, entleert den Inhalt auf die Ladefläche. Neben den Containern abgestellte Gegenstände müssten die Mitarbeiter per Hand aufnehmen. Weil das im normalen Leerungsrhythmus zu aufwändig ist, rücken dafür Extra-Trupps aus. Besonders ärgerlich sei Müll, der gar nicht in die Container gehört. „Die Palette reicht von Altreifen über Sperrmüll bis hin zu mit Hausmüll gefüllten Säcken“, berichtet der AWG-Sprecher.

Die Verursacher sind nicht immer so leicht zu ermitteln wie der erwähnte Müllsünder. Deshalb sind drei AWG-Mitarbeiter als „Mülldetektive“ unterwegs. Wilde Müllkippen an Containern lassen sie zügig entsorgen und versuchen, dem städtischen Ordnungsamt belastbare Beweise zu liefern, um die Verursacher ordnungsrechtlich belangen zu können. Dafür sind sie stets zu zweit im Einsatz. Das Vier-Augen-Prinzip dient der Beweissicherung. Das Bußgeld für das unerlaubte Abstellen von Müll beginnt bei 75 Euro.

In Zeiten mit besonderem Entsorgungsbedarf erhöht die AWG den Leerungstakt, etwa rund um Weihnachten. Am Sonntag zwischen den Feiertagen 2020 gab es zudem eine Sonderaktion: Zwei AWG-Teams – jeweils ein Fahrer mit zwei Ladern – machten im Osten und Westen der Stadt Containerplätze sauber. Die Ausbeute: gut acht Tonnen Müll, der neben Containern abgelegt worden war.

Da die Menge an Pappkartons mit der Corona-Pandemie insgesamt zugenommen hat, bittet die AWG darum, Kartons vor dem Einwurf möglichst klein zu machen. Denn oft seien die Container nicht voll, sondern nur die Öffnungsklappen verstopft.

Jeder Privathaushalt kann eine kostenfreie Abfalltonne für Papier erhalten.

Die Standorte aller Wuppertaler Container stehen auf:

Wilde Müllkippen können über die Hotline des Ordnungsamts 563-4000 oder online über den Mängelmelder der Stadt gemeldet werden:

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