Aktion Sauberes Wuppertal Müll-Aktion: 150 Flachmänner auf einem Kilometer

Wuppertal · Gerd Knipping machte mit bei „Sauberes Wuppertal“: Dabei fand er besonders viel Müll einer Sorte.

 Gerd Knipping störte der Müll am Straßenrand, also wurde er aktiv.     Urheberrechte und Copyright : Stefan Fries

Gerd Knipping störte der Müll am Straßenrand, also wurde er aktiv. Urheberrechte und Copyright : Stefan Fries

Foto: Fries, Stefan (fri)

Am Straßenrand und hinter Zäunen, in Grünanlagen oder an Recycling-Containern: An vielen Stellen sammelt sich Müll, den achtlose Mitmenschen hinterlassen. Dieser Müll verschandelt das Bild der Stadt und führt dazu, dass sich viele nicht mehr wohlfühlen. WZ, Stadt, die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) und der Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW) rufen mit der „Aktion Sauberes Wuppertal“ dazu auf, sich für mehr Sauberkeit zu engagieren: Selbst Müll ordnungsgemäß zu entsorgen, Dreckecken zu melden und auch Müll aufzusammeln. Gerd Knipping war bei einer solchen Sammelaktion besonders erfolgreich.

Viele Zuschriften trudeln seit dem Aufruf vor gut zwei Wochen bei der WZ ein. Leser berichten von Dreckecken und schildern, wie sehr sie der Anblick stört. Gleichzeitig gibt es Lob für den Anstoß von WZ, Stadt, AWG und ESW: „Eine tolle Aktion“, heißt es etwa, „vielen Dank, dass Sie sich um solche unangenehme Müllentsorgung kümmern“ oder „echt super, wenn hier Abhilfe geschaffen wird“.

Einige haben selbst Hand angelegt, plötzlich auftauchenden Müll schnell eingesammelt, „bevor er noch mehr wird“. Und einer hat eine richtige Aufräumaktion unternommen: Gerd Knipping hat den Dreck entlang der Wiedener Straße an der Düsseler Höhe aufgesammelt.

Dort geht er öfters zu Fuß entlang, bemerkte seit langem den Unrat neben dem Rad- und Fußweg. „Das störte mich jedes Mal.“ Die Aktion „Sauberes Wuppertal“ hat ihn animiert: An Karfreitag hat er sich mit einer Mülltüte aufgemacht, um rund einen Kilometer Straße – von der Düsseldorfer Straße bis zum Kirchfelder Weg vom Unrat zu befreien. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich mit einer Tüte nicht auskomme“, erzählt er. Am Ende wurden es fünf Müllsäcke.

Dabei hat ihn eine Sorte Müll besonders erschüttert: „Es ist nicht zu fassen, wie viel leere Flachmänner und auch große Schnapsflaschen ich am Straßenrand aufgelesen habe.“ Offenbar habe jemand immer an dieser Stelle seine Flasche Wodka ausgetrunken und werfe sie dort weg. In seiner Garage hat er alle Flaschen aufgestellt und gezählt: „Sage und schreibe circa 150 Flachmänner“ seien es gewesen, dazu weitere 0,75-Liter-Wodkaflaschen. Das ergab Glas für zwei Säcke und sonstigen Müll in drei Säcken. Die sind inzwischen ordnungsgemäß entsorgt.

Dass so etwas nicht nötig ist, betont Martin Bickenbach, Geschäftsführer von AWG und ESW. „Ich bin mir sicher, dass wir für alle Abfallarten inklusive Schadstoffe eine Lösung anbieten.“ Damit verweist er auf die Tonnen für Papier, Bio- und Restmüll in den Haushalten, die regelmäßigen Sperrmüllsammlungen, die 450 Container für Glas, Papier, und Elektrogeräte sowie die Recyclinghöfe der Stadt. „Wer das ordnungsgemäß nutzt, der wird sein Material los“ – ohne es in die Landschaft zu werfen.

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