Motorradfahrer auf der L74: „Wer verunglückt, ist selbst schuld

Die Biker halten die L 74 für ungefährlich.

Motorradfahrer auf der L74: „Wer verunglückt, ist selbst schuld
Foto: Uwe Schinkel

Kohlfurth. Der jüngste schwere Motorradunfall auf der L 74 hat erneut die Diskussion darüber in Gang gesetzt, wie gefährlich die Strecke tatsächlich ist und ob die Sicherheit verbessert werden kann. Am WZ-Mobil äußerten sich die Betroffenen — allesamt Motorradfahrer aus dem Bergischen Städtedreieck und der näheren Umgebung — zur Situation auf der L 74.

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Foto: Andreas Bischof

„Wer da verunglückt, ist es selber schuld“, sagt Stefan Conrads und verweist auf die große Zahl von Motorradfahrern, die die Strecke unfallfrei passieren. Zu einer möglichen Sperrung sagt er: „Es wäre schade um die schöne Strecke.“

Auch für Wolf Marik ist die Straße ungefährlich. „Da könnte man mit 120 fast noch unterwegs Kaffee trinken“, sagt er. Mit knapp 100 sei er auch schon von Pkws überholt worden. „Wie viele Autofahrer sind hier schon verunglückt. Sperrt man deshalb die Straße für Autos?“, fragt der Wuppertaler.

„Die Strecke ist sicher genug. Warum soll man die Fahrer bestrafen, die sich an die Regeln halten? Egal, was man macht, irgendwer spielt immer Rennbahn auf der Straße“, sagt Rolf Babon aus Solingen.

„Die Straße ist nur für einige Chaoten gefährlich“, sagt Rolf Fink aus Mettmann. Zum Thema Verbesserung der Sicherheit berichtet er von einer Strecke in der Nähe von Langenberg, auf der Querstreifen für so viel Unruhe im Vorderrad sorgen, dass die Motorradfahrer dort nicht mehr so schnell fahren.

„An der Straße muss man nichts ändern“, sagt Thomas Schleiser. Die Straße erlaube auch ein höheres Tempo als die erlaubten 90 km/h. „Ich habe aber auch schon kopflose Motorradfahrer gesehen, die schneller als 180 km/h waren und beide Fahrbahnen brauchten, um auf der Straße zu bleiben“, berichtet der Remscheider. Wenn man sich dann am nächsten Treffpunkt — zum Beispiel im Café Hubraum treffe — werde damit geprahlt, wie schnell man gewesen sei. Und dabei spiele das Alter der Fahrer keine Rolle. „Da gibt es junge und alte, die das machen“, so seine Erfahrung.

Weniger die Unfälle als der Verkehrslärm sind Thema für Eberhard Kranemann und Klaus Schilling vom Boltenberg. „Die Polizei müsste nur regelmäßiger das Tempo kontrollieren.“

Per E-Mail meldete sich Wilfried Steuber. „Es wird immer Motorradfahrer geben, die sich überschätzen. Was soll denn an der L 74 gefährlich sein?“ fragt er. Und Norbert Ritz schreibt: „Man muss einfach zur Kenntnis nehmen, dass man nicht jedes Lebensrisiko jedem abnehmen kann.“

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