Motorrad-Kamera: Polizei stellt fast 600 Raser per Video

Ein Fahrer war mit Tempo 200 auf der A 46 unterwegs.

Wuppertal. Das Video, das am Mittwoch dem Verkehrsausschuss gezeigt wurde, ließ keine Fragen offen: Aufgenommen vom Fahrer des „Provida“-Motorrads der Polizei, zeigt es einen Biker, der gut 200 Stundenkilometer schnell vorausfährt — auf der A 46, wo Tempo 100 erlaubt ist. Der Mann bremst erst ab, als sich der „Provida“-Fahrer hinter ihm als Motorrad-Polizist zu erkennen gibt.

„Provida“ steht verkürzt für „Proof Video Data“ und die Möglichkeit, Raser per Videokamera vom Motorrad aus zu überführen. Gestellt wurden auf diesem Weg allein im vergangenen Jahr im Gebiet der Kreispolizeibehörde 470 Autofahrer, 107 Motorradfahrer und 15 Lkw-Fahrer, die zum Teil viel zu schnell unterwegs waren: Insgesamt 179 Fahrverbote wurden per Video-Beweis verhängt.

Im Einsatz ist die blaue „Provida“-Maschine von BMW, die sich optisch nicht von anderen Motorrädern unterscheidet, von März bis Oktober und wird vom Land zur Verfügung gestellt. Die elektronische Video-Anlage ist im Gepäckfach installiert und macht des möglich, die angehaltenen Fahrer auf dem Bildschirm darin direkt noch einmal mit ihrer Temposünde zu konfrontieren.

Da der Einsatz bei zum Teil extrem hohen Geschwindigkeiten alles andere als ungefährlich ist, sind die vier „Provida“-Fahrer bei der Polizei Wuppertal entsprechend geschult — und schreiben nach ihrem Einsatz im Schnitt gut anderthalb Tage lang Anzeigen. Im Blick hat man neben Motorrad- zum Beispiel auch Sportwagenfahrer.

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