Immobilien Wuppertals Trendviertel sind preiswerter

In anderen deutschen Städte müssen Mieter in angesagten Quartieren mehr zahlen.

Schöne Fassaden, beliebte Cafés und Kneipen, urbanes Leben, interessante kleine Geschäfte - das Luisenviertel (hier die Luisenstraße) und der Ölberg sind auch bei Wohnungssuchenden beliebt.

Schöne Fassaden, beliebte Cafés und Kneipen, urbanes Leben, interessante kleine Geschäfte - das Luisenviertel (hier die Luisenstraße) und der Ölberg sind auch bei Wohnungssuchenden beliebt.

Foto: Fries, Stefan (fri)/Fries, Stefan (fr)

Stuckfassaden, Fachwerkhäuser, trendige Cafés und hippe Bars sowie kleine originelle Geschäfte aus dem Bereich Mode und Design. So lassen sich die beiden Szeneviertel in Wuppertal – die Nordstadt und das Luisenviertel – beschreiben. Die als Arbeiterviertel entstandenen Quartiere sind heute besonders beliebt bei jungen Menschen und Zuzüglern und gelten dank ihrer Gründerzeit-Bebauung als stilvoll. Da die Nordstadt, im Gegensatz zum Rest Elberfelds, im Krieg fast verschont geblieben ist, gehört sie zu den größten zusammenhängenden deutschen Altbaugebieten aus der Zeit um 1900.

Leerstände bremsen
den Preisanstieg

Eine steigende Attraktivität solcher Standorte durch eine zunehmende Zahl von Gastronomiebetrieben, ein erhöhtes Freizeitangebot und ein pulsierendes Nachtleben hat auch häufig eine Mietpreissteigerung zur Folge. Meistens jedenfalls. Nicht so in Wuppertals Trendvierteln, in denen das Wohnen immer noch vergleichsweise günstig ist. Das ist das Ergebnis einer Studie von Spiegel online in Zusammenarbeit mit dem Immobilienforschungsinstitut F+B. Dafür untersuchten die Forscher Szeneviertel in den 20 größten Städten in Deutschland.

Mit dabei sind unter anderem Essen-Rüttenscheid, Köln-Ehrenfeld, Düsseldorf-Flingern, aber auch die bekannten wie das Hamburger Schanzenviertel oder Berlin-Friedrichshain. Dort haben sich die Mieten in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt um knapp 50 Prozent erhöht. Im Gegensatz dazu waren es in Wuppertal nur 15 Prozent.

Hermann-Joseph Richter, Vorsitzender des Eigentürmervereins Haus & Grund Wuppertal, erklärt: „Das liegt vor allem daran, dass es in Wuppertal immer noch über 10 000 Leerstände gibt und der Markt die Mietpreise eher seitwärts als nach oben reguliert.“ Er bestätigt das Ergebnis der Studie, dass Wuppertal im Vergleich zu Düsseldorf und Köln keine extrem steigenden Mieten verzeichnet.

Zum Vergleich: In Düsseldorf-Flingern liegt der durchschnittliche Mietpreis für 50 bis 80 Quadratmeter bei 10,94 Euro pro Quadratmeter, im Luisenviertel dagegen nur bei 6,10 Euro pro Quadratmeter.

Vor allem der Ölberg erfährt derzeit einen deutlichen Aufschwung. Urbanität, Solidarität unter den Bewohnern, konzentriertes Wohnen, den Bewohnern entsprechende Geschäfte sowie Organisationen und Veranstaltungen wie das Ölbergfest, „Utopiastadt“ ziehen immer mehr junge Menschen an. „Deshalb werden hier die Mieten in den kommenden Jahren steigen“, prognostiziert Herrmann-Josef Richter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort