Kindernachrichten Mobbing gibt es mittlerweile rund um die Uhr

Durch das Smartphone hören die Angriffe nicht mit dem Schulschluss auf, sondern gehen zu Hause weiter.

 Ein Tor vor der Skyline von Doha (Katar).

Ein Tor vor der Skyline von Doha (Katar).

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

„Das Mobben an sich hat sich in den vergangenen 20 Jahren deutlich verändert“, sagt Jan Milinski, Schulberater bei der Schulpsychologischen Beratung in Wuppertal. Der Grund dafür sind die Smartphones, die in der heutigen Jugend zum Alltag gehören. Per Handy gemobbt zu werden, nennt man Cybermobbing. „Als es noch keine Smartphones gab, hörte das Mobbing auf, sobald man zu Hause war. Heute ist das nicht mehr so, da man sein Handy so gut wie immer bei sich trägt. Das Mobbing kann also rund um die Uhr stattfinden“, erklärt Jan Milinski.

Wenn man sich in so einer Situation befindet, sollte man sich an einen Erwachsenen wenden, der sich mit Mobbing auskennt, zum Beispiel einen Schulsozialarbeiter.

Aber was können Lehrer tun? „Wichtig ist es, Mobbing zu erkennen. Das Opfer kommt meist nicht auf den Lehrer selber zu. Wenn ein Schüler jemanden in der Klasse provoziert und derjenige dann auf agressive Art ausrastet, kann man daran erkennen, dass es dieser Person nicht gut geht“, erklärt der Schulberater. Lehrer sollten in so einer Situation sofort den Kontakt suchen.

Projekt soll
Kinder stark machen

An vielen Schulen in Wuppertal gibt es das Projekt „...weil wir es können’’. Dieses Projekt wurde vom Ressort Kinder, Jugend und Freizeit der Stadt initiiert. Es gibt Themenschwerpunkte wie Diskriminierung, Zivilcourage und Sozialer Mut. „Das Projekt soll die Kinder stärken, ihnen beibringen, Position zu zeigen“, erklärt Irmgard Stinzendörfer, Leiterin des Ressorts Kinder, Jugend und Freizeit der Stadt Wuppertal.

Beispielsweise basteln die Schüler Kärtchen und verteilen sie dann auf die Länder einer Weltkarte. Es sollen die Länder sein, wo sie oder ihre Vorfahren geboren worden sind. Damit machen sie einander deutlich, welche Kulturen sie prägen. Ein anderes Beispiel ist der klassische Stuhlkreis, in dem sich Schüler erzählen können, ob sie schon einmal unter Mobbing zu leiden hatten.

„Mobbing hat meist negative Folgen für das Opfer wie Leistungsrückgänge, Schulverweigerung, physische oder psychische Erkrankungen bis hin zu Suizidversuchen“, sagt Jan Milinski. Wer unter Mobbing leidet, sollte also möglichst Kontakt zu einer Vertrauensperson aufnehmen.

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