Ölberg Mitte September ist die Fahrradgarage fertig

Nordstadt. · Das 20 000 Euro teure Projekt wird zu 50 Prozent aus öffentlichen Mitteln gefördert.

 Wo heute noch Autos parken, sollen bald Fahrräder abgestellt werden.

Wo heute noch Autos parken, sollen bald Fahrräder abgestellt werden.

Foto: Fischer, Andreas

Das Fahrrad jedes Mal in den Keller zu tragen oder notgedrungen in der Wohnung unterzubringen – das kann keine dauerhafte Lösung sein. Das dachten sich auch der Konstrukteur der Fahrradabstellanlage Hannes Mayer und Mit-Initiator Thomas Weyland. Im Namen der Initiative „Mobiler Ölberg“ konstruierten sie eine Mobilitätsstation, inbegriffen eine Fahrradgarage. Nach einer monatelangen Bauzeit soll diese nun Mitte September im Zeitfenster der „europäischen Mobilitätswoche“ feierlich am Schusterplatz in Betrieb genommen werden.

„Die Fahrradabstellanlage wird die erste ihrer Art“, so Hannes Mayer. Zwar seien andere Städte wie Dortmund und Hamburg schon lange vertraut mit Fahrradgaragen an jeder Ecke, doch habe das Wuppertaler Modell so seine Auffälligkeiten. Mayer erklärt: Im Vergleich sei es vielmehr ein kleines Gebäude und somit eine schwerere Konstruktion als die der Vorläufer in anderen Städten. „Die Fahrräder sind vor Wind und Wetter geschützt und bleiben auch vor Vandalismus verschont“, führt er fort.

Die runde Garage aus Stahl, verkleidet mit Naturholz, wird auf den Stellplätzen an der Schneiderstraße Platz für insgesamt zwölf Räder bieten. Nach der Fertigstellung des kleinen Gebäudes im September, wird die Garage vermietet. Jeder der zwölf Stellplatzbesitzer bekommt einen Schlüssel für die Anlage und die Anbringungskonstruktion.

Um die Bikes unterzubringen, werden sie mit einem Haken auf dem Vorderrad aufgehängt. Eine federunterstütze Radaufhängemechanik sorgt zudem für eine mühelose Anbringung. „Wie ein Karussell dreht sich die Konstruktion um die eigene Achse“, veranschaulicht der Konstrukteur.

Initiative hofft auf eine
Fahrradgarage „alle 200 Meter“

Das 20 000 Euro teure Pilotprojekt wird zu 50 Prozent aus öffentlichen Mitteln – 7500 Euro aus der Stellplatzrücklage und 2500 Euro von der Bezirksvertretung - finanziert, die andere Hälfte wird von der Initiative übernommen, so Weyland. Ein großer Teil durch die Vermietung von 22 privaten Stellplätzen durch den Verein Unternehmer/innen Nordstadt, Teil der Initiative.

Die Bezirksregierung ist angetan von dem „Novum für die Stadt Wuppertal“, erklärt Martina Kürten vom Ressort Straßen – und Verkehrsplanung. Die Fahrradnutzung in der Stadt dürfe nicht beeinträchtigt werden, weil das Abstellen der Räder kompliziert sei, führt sie fort. Besonders in Bereichen der dichten Bebauung soll die Radinfrastruktur ausgebaut werden. Daher eigne sich der Ölberg als enges Gründerzeitviertel besonders gut für den Anfang.

Auch für die Zukunft gibt es Pläne: Die Initiative mobiler Ölberg hat aufgrund von zahlreichen Anfragen der Bewohner schon weitere Standpunkte für Fahrradgaragen im Visier, etwa an der Wülfrather Straße/Hufschmiedstraße und im Bereich Dorotheenstraße. Eine Variante für 23 Fahrräder ist in Planung. Diese soll nicht viel mehr Platz in Anspruch nehmen als der Prototyp. Mit einer einhergehenden Transformation in Richtung autofreie Stadt „könnte in Zukunft idealerweise alle 200 Meter eine Fahrradgarage stehen“, sagt Hannes Mayer.

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